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Übernahmegerüchte treiben Aktie Wird Puma französisch?

Neue Übernahmespekulationen haben den Aktien des Sportartikelherstellers Puma kräftig Auftrieb gegeben. Börsianer zufolge soll sich die französische Luxusgütergruppe Pinault-Printemps Redoute (PPR) für das Unternehmen interessieren. "Pinault-Printemps könnte Puma nächste Woche ein Angebot machen", sagte ein Händler. Die Übernahmefantasie katapultiert die im MDax notierten Aktien des Herzogenauracher Konzerns zehn Prozent ins Plus auf 314,25 Euro. Sowohl Puma als auch PPR lehnten eine Stellungnahme zu den Spekulationen ab.

Zu PPR gehören Luxusmarken wie Yves Saint Laurent oder Gucci. Zu Gucci wiederum gehören Designer wie Alexander McQueen, der bereits Schuhe für Puma kreierte, oder Stella McCartney, die unter anderem Sportmode für den Herzogenauracher Konkurrenten Adidas entwirft. PPR hatte erst Anfang des Jahres bekräftigt, mit 1,5 Mrd. Euro flüssigen Mitteln genug Geld für eine mittelgroße bis große Übernahme zu haben. Zudem hat der Konzern ungenutzte Kreditlinien von fast fünf Mrd. Euro. "Das ist ein Sektor, der sie interessieren könnte", sagte Analyst Guy Francheteau vom Brokerhaus Fideuram Wargny. "Ich wäre aber davon ausgegangen, dass sie es vor zwei oder drei Jahren gemacht hätten, als der Fokus noch nicht so stark auf Luxusgütern lag."

Halten die Großaktionäre die Hand drüber?

Pumas Großaktionär Mayfair wollte sich zu den Marktgerüchten nicht äußern. Mayfair war 2005 bei Puma eingestiegen und hält mit über 25 Prozent eine Sperrminorität. Hinter der Beteiligungsfirma Mayfair stecken die ehemaligen Tchibo-Eigentümer Günter und Daniela Herz. Günter Herz sitzt zusammen mit Mayfair-Geschäftsführer Rainer Kutzner auch im Aufsichtsrat von Puma. Während Herz Mitglied in dem Kontrollgremium bleibt, soll Kutzner auf der Hauptversammlung am 11. April durch den Geschäftsführer der zweiten Beteiligungsgesellschaft der Herz-Geschwister, Hinrich Stahl, ersetzt werden.

Puma wurde bereits öfter als Übernahmekandidat gehandelt. Als interessierter Käufer galt dabei Branchenprimus Nike. Puma-Chef Jochen Zeitz wollte dies auf der Bilanzpressekonferenz Ende Februar nicht kommentieren. Investoren, die die Marken und die Strategie von Puma unterstützten, seien willkommen, sagte er lediglich.

Trotz der Fußball-Weltmeisterschaft im eigenen Land hatte Puma 2006 wegen Investitionen in die eigene Marke und Werbekosten für das Großereignis weniger verdient als noch ein Jahr zuvor. Im laufenden Jahr will der weltweit drittgrößte Sportartikelhersteller zwar wieder Rekordmarken beim Gewinn erzielen. Der Umsatz solle nach den zuvor üblichen zweistelligen Wachstumsraten aber nur noch um einen mittleren bis höheren einstelligen Prozentsatz wachsen.

Quelle: ntv.de

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