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Vertrauter hat genug Wolfowitz-Berater geht

In der Affäre um Weltbankpräsident Paul Wolfowitz ist kurz vor der Vorlage eines Untersuchungsberichts einer seiner engsten Berater zurückgetreten. Kevin Kellems begründete seinen Schritt mit dem Konflikt um Wolfowitz, der seine Lebensgefährtin mit einer erheblichen Gehaltsaufbesserung ins US-Außenministerium versetzt hatte. Der Streit mache es der Entwicklungshilfe-Institution sehr schwer, ihre Aufgabe zu erfüllen, sagte Kellems.

Unterdessen hat ein mit der Aufklärung der Affäre beauftragter Weltbank-Ausschuss Kreisen zufolge Wolfowitz die Ergebnisse seines Berichts vorgelegt. Demnach soll der Bericht am Dienstag einem Führungsgremium der Weltbank präsentiert werden. Im Verlauf der Woche werde dieses dann erneut zusammenkommen, um über die Zukunft von Wolfowitz zu entscheiden.

Es werde darum gehen, ob Wolfowitz gezwungen werde, die Organisation zu verlassen, oder die Möglichkeit erhalte, über seinen Abgang zu verhandeln, hieß es. Den Kreisen zufolge ist es so gut wie unmöglich, dass Wolfowitz bis zum Ende seiner Amtszeit bleibt. Die Affäre habe der Organisation bereits zu sehr geschadet und beeinträchtige die Effektivität ihres Chefs. Den Kreisen zufolge wird die Haltung der USA entscheidend für die Zukunft von Wolfowitz sein. Die US-Regierung hat Wolfowitz nominiert und ist zudem der größte und einflussreichste Anteilseigner der Weltbank. Die US-Regierung hat Wolfowitz wiederholt ihre Unterstützung ausgesprochen. Wolfowitz selbst hat einen Rücktritt ebenfalls abgelehnt.

Kellems hatte Wolfowitz bereits beraten, ehe dieser Mitte 2005 zur Weltbank kam. Kritiker haben Wolfowitz vorgeworfen, er habe sich mit ehemaligen US-Regierungsmitarbeitern umgeben, statt auf die langjährige Erfahrung von Weltbank-Mitarbeitern zu setzen.

Quelle: ntv.de

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