Kein Rücktritt Wolfowitz klebt am Stuhl
16.04.2007, 07:11 UhrIn der Affäre um die Beförderung seiner Freundin hat Weltbank-Präsident Paul Wolfowitz Rücktrittsforderungen zurückgewiesen. Seine Aufgabe bei der Entwicklungshilfeorganisation sei wichtig, sagte Wolfowitz in Washington. "Ich beabsichtige, sie fortzuführen."
Kurz zuvor hatten die zuständigen Minister der Mitgliedsstaaten der Weltbank "große Sorge" wegen Wolfowitz' Verhalten geäußert. "Wir müssen sicherstellen, dass die Bank ihr Mandat effizient ausüben und ihre Glaubwürdigkeit und ihren Ruf genauso wie die Motivation der Beschäftigten bewahren kann", erklärten die Ressortchefs.
Die deutsche Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul legte Wolfowitz beim Treffen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds in Washington indirekt einen Rücktritt nahe. Von britischer Seite hieß es, Wolfowitz habe das Ansehen der Bank mit seinem Verhalten beschädigt. Die US-Regierung hielt dagegen weiter an dem Präsidenten fest.
Wolfowitz hatte zugegeben, seine Freundin Shaha Riza kurz nach seinem Amtsantritt 2005 bevorzugt zu haben. Riza wurde zwar dem US-Außenministerium zugeordnet, um einen Interessenkonflikt zu vermeiden. Die Weltbank-Beschäftigten werfen dem ehemaligen US-Vizeverteidigungsminister aber vor, er habe das Gehalt seiner Freundin bei einer Beförderung doppelt so stark erhöht wie es die Regeln der Institution erlauben.
Quelle: ntv.de