Enttäuscht von Balda Wyser-Pratt steigt aus
17.03.2008, 07:20 UhrDer streitbare US-Investor Guy Wyser-Pratte ist offenbar mit großen Verlusten beim Handybauteile-Hersteller Balda wieder ausgestiegen. "Jetzt hat das Management auch mein Vertrauen verloren. Ich habe ein Jahr lang versucht, der Balda-Führung klarzumachen, dass man am Kapitalmarkt so nicht auftreten kann", begründete er den Verkauf seiner Beteiligung von rund fünf Prozent im "Handelsblatt". Seit seinem Einstieg im Januar 2007 ist der Kurs der im SDax notierten Aktie um zwei Drittel gefallen.
Am 5. März, dem Tag, als das westfälische Unternehmen akute Liquiditätsnote einräumen musste und die Balda-Aktie abstürzte, reduzierte auch die US-Investmentbank Morgan Stanley ihre erst im Januar aufgebaute Beteiligung von 5,25 Prozent auf null. Zwei Tage später kaufte das Unternehmen in einer Not-Aktion die verlustreiche Produktion von Handyschalen zurück, um millionenschwere Nachschusspflichten gegenüber dessen Käufer zu vermeiden, und sicherte sich einen Kredit eines nicht genannten Geldgebers. Nach dem Gezerre forderte Wyser-Pratte den Rücktritt von Aufsichtsratschef Richard Roy. 2007 war auch der frühere ProSieben- und Premiere-Chef Georg Kofler mit 6,3 Prozent bei Balda eingestiegen.
Quelle: ntv.de