Meldungen

Icahn kriegt drei Sitze Yahoo einigt sich

Der Internet-Konzern Yahoo hat sich im Machtkampf um eine Übernahme durch Microsoft mit seinem kritischen Großaktionär Carl Icahn auf einen Kompromiss geeinigt. Der US- Milliardär bekommt drei Sitze im Verwaltungsrat des Unternehmens, wie beide Seiten mitteilten. Dafür zieht Icahn seine eigene Liste mit Gegenkandidaten zur Abwahl des kompletten Gremiums zurück. Mit dem überraschenden Kompromiss bekamen umgehend Spekulationen über ein nun doch noch mögliches Geschäft mit Microsoft neuen Auftrieb.

Die Einigung erfolgte knapp zwei Wochen vor einer drohenden Eskalation auf der Hauptversammlung von Yahoo am 1. August. Der als Firmenjäger bekannte Icahn bekräftigte allerdings ausdrücklich sein Ziel, dass Yahoo ganz oder in Teilen an Microsoft verkauft werden sollte. Seit Ende Januar hatte Yahoo mehrere milliardenschwere Kaufofferten des weltgrößten Softwarekonzerns ausgeschlagen. Microsoft will mit Yahoo den Internet-Rivalen Google verschärft angreifen, der das lukrative Werbegeschäft rund um Suchanzeigen dominiert.

Yahoo legt am Dienstagabend nach US-Börsenschluss seine Zahlen für das vergangene Quartal vor. Experten erwarten im Schnitt einen leichten Anstieg bei Umsatz und Gewinn gegenüber dem Vorjahr.

Klappt die Übernahme?

Yahoo zeigte sich zuletzt prinzipiell zu einer Übernahme durch Microsoft für mindestens 33 Dollar je Yahoo-Aktie bereit. Zuvor war immer wieder der Preis Streitpunkt. Beide Seiten warfen sich zudem in öffentlichen Attacken vor, das Geschäft gar nicht ernsthaft zu wollen. Auch über einen Teilverkauf nur des Suchmaschinen- Geschäfts war gestritten worden. Yahoo ging inzwischen allerdings in diesem Bereich eine Kooperation ausgerechnet mit Google ein. Microsoft kritisierte dies scharf und unterstützte Icahns Attacken öffentlich.

Icahn hält knapp fünf Prozent der Yahoo-Aktien. Neben ihm selbst sollen zwei Vertraute in den künftig elfköpfigen Verwaltungsrat einziehen. Mit Icahn kritisierte auch eine Reihe von Aktionären das frühere Nein von Yahoo-Chef Jerry Yang zur Microsoft-Offerte. Zuletzt hatten aber auch einige Großaktionäre Unterstützung gegen Icahn signalisiert. Der Ausgang des Tauziehens war offen. Yang stand unter großem Druck, da Icahn seine Ablösung erzwingen wollte.

Die ursprüngliche Offerte Microsofts war bei der letzten Ablehnung durch Yahoo mehr als 45 Mrd. Dollar schwer. Es wäre die mit Abstand größte Übernahme in der Geschichte des Softwareriesen. Microsoft hatte immer wieder erklärt, notfalls das Suchgeschäft alleine weiter auszubauen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen