Tarnfirmen im Dunkeln Zähe Ermittlungen bei VW
11.07.2007, 10:46 UhrBei ihren Ermittlungen im Kern der Volkswagen-Affäre um Schmiergelder und Tarnfirmen kommt die Staatsanwaltschaft nur mühsam voran. "Es ist zäh", sagte der Sprecher der Braunschweiger Behörde, Klaus Ziehe.
"Die Ermittlungen gegen den Hauptbeschuldigten Helmuth Schuster gestalten sich sehr schwierig." Der frühere Personalvorstand der VW-Tochter Skoda soll ein Geflecht von Tarnfirmen in mehreren Ländern gewoben haben, um Geld, das VW zugestanden hätte, auf eigene Konten umzuleiten. Gegen ihn wird wegen Untreue und Betrugs ermittelt.
Berichte über Scheinfirmen hatten die VW-Affäre vor zwei Jahren ausgelöst. Dann wurden Bordellbesuche von Betriebsräten auf Firmenkosten bekannt, die den eigentlichen Skandal in den Hintergrund drängten.
"Wir haben Rechtshilfeersuchen in Indien, Tschechien und Angola gestellt", sagte Ziehe.
Vor allem in Indien gebe es aber große Verzögerungen bei den Behörden. Zudem habe ein wichtiger Zeuge erwirkt, dass sein E-Mail-Verkehr nicht ausgewertet werden dürfe. Die Ermittler erhofften sich davon Erkenntnisse über den Geldtransfer zu Gunsten Schusters. Das Bundesverfassungsgericht will nun prüfen, ob die Strafverfolgung Vorrang hat - und das dauert.
Wann Schuster angeklagt wird, ist Ziehe zufolge völlig offen: "Das ist eine größere Baustelle. Aber dieses Jahr wird es wohl keine Anklage mehr geben."
Quelle: ntv.de