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Rückzug aus dem Aktienmarkt Zahl der Anleger sinkt

Die weltweite Finanzkrise vergrault immer mehr Aktienanleger. In den ersten sechs Monaten 2008 hielten nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts (DAI) nur noch 9,8 Mio. Deutsche direkt oder über Fonds Aktien. Damit hätten sich seit dem Höchststand vor sieben Jahren rund ein Viertel der Privatanleger vom Aktienmarkt verabschiedet.

Vor allem der direkte Aktienbesitz schrumpfte: Nur noch rund 3,5 Mio. oder 5,4 Prozent der Deutschen hätten Aktien in ihren Depots - ein Rückgang bei den direkten Aktionären zum Vorjahreszeitraum von 13,1 Prozent. "Gerade im Hinblick auf den Vermögensaufbau zur Altervorsorge verzichten damit die Anleger zunehmend auf eine renditestarke Anlage", warnte DAI-Chef Rüdiger von Rosen. Zu Zeiten der Interneteuphorie im Jahr 2000 hatte der Höchststand noch bei knapp zehn Prozent der Bevölkerung gelegen. Bei den Fondsbesitzern trennten sich die Anleger zunehmend von reinen Aktienfonds und legten ihr Geld lieber in gemischte Fonds an.

Aus Furcht vor den Folgen der im vergangenen Sommer ausgebrochenen US-Hypothekenkrise kehrten bereits im abgelaufenen Jahr reihenweise Anleger der Börse den Rücken. Seit Jahresbeginn 2008 hat Dax rund 20 Prozent verloren - heftige Kurseinbrüche - wie jüngst bei den Rückversicherern nach einer Gewinnwarnung bei Münchener Rück - sind keine Seltenheit mehr und verunsichern die Investoren.

Das DAI appellierte an die Bundesregierung, Rahmenbedingungen zu schaffen, die das Vertrauen der Anleger in Aktien wieder stärke. Unter anderem fordert das Institut die Förderung von Mitarbeiterbeteiligungen in Unternehmen und kritisiert die geplante Abgeltungssteuer, da Aktienerträge durch die Steuer besonders stark belastet würden.

Quelle: ntv.de

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