Rückendeckung für Obermann Zumwinkel hat Vertrauen
28.05.2007, 16:48 UhrDer Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom AG, Ren Obermann hat Rückendeckung von seinem Aufsichtsratsvorsitzendem Klaus Zumwinkel erhalten. "Obermann und der Vorstand haben mein volles Vertrauen und meine Unterstützung", sagte Zumwinkel dem "Handelsblatt". Damit bricht Zumwinkel dem Bericht zufolge erstmals mit seinem Grundsatz, sich nicht über die Telekom zu äußern, wo er seit vier Jahren das Aufsichtsgremium leitet.
Laut Zumwinkel befindet sich die Telekom in einer Phase extremer Herausforderungen. Der neue Konzernchef Obermann habe daher schon frühzeitig nach seiner Berufung im vergangenen Herbst ein Konzept vorgelegt, wie diesen Herausforderungen begegnet werden könne. Nun sei das Management dabei, die notwendigen Maßnahmen entschieden umzusetzen. Dies schließe Veränderungen für die Mitarbeiter ein. "Ich erwarte von allen Beteiligten in dieser Situation Kreativität, Flexibilität und Zukunftsorientierung", sagte Zumwinkel. Ob er sein Mandat als Chef des Aufsichtsrats, das Anfang 2008 ausläuft, verlängern wird, wollte der Manager nicht sagen: "Darauf antworte ich erst dann, wenn die Frage ansteht, also zur Jahreswende."
Die Telekom-Spitze streitet derzeit heftig mit der Gewerkschaft Verdi über eine tiefgreifende Umstrukturierung. Nachdem sich zuletzt Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten abzuzeichnen schien, dringt Verdi erneut auf weiterreichende Zugeständnisse des Managements. Dessen bisherige Vorschläge im Tarifkonflikt um die geplante Ausgliederung von 50.000 Mitarbeitern im Service-Bereich bezeichnete Verdi-Verhandlungsführer Lothar Schröder nun als nicht ausreichend. "Es ist erfreulich, dass die Telekom sich über Kompromisse Gedanken macht, aber das, was sie jetzt angeboten hat, ist keiner", sagte Schröder dem "Handelsblatt".
Als Ausgleich für ein Entgegenkommen der Beschäftigten brachte Konzernchef Rene Obermann jüngst eine stärkere Erfolgsbeteiligung ins Gespräch. Schröder äußerte sich dazu ablehnend. "Damit versucht die Telekom, das unternehmerische Risiko auf die Arbeitnehmer zu verlagern - das werden wir nicht akzeptieren", sagte er.
Das Management will auch ohne eine Einigung zum 1. Juli 50.000 Mitarbeiter der Festnetzsparte T-Com in drei konzerneigene Gesellschaften überführen. Dort sollen die Beschäftigten länger arbeiten und weniger verdienen als bislang.
Quelle: ntv.de