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Post zahlt Pension aus Zumwinkel macht Kasse

Der wegen Steuerhinterziehung verurteilte Ex-Postchef Klaus Zumwinkel hat sich seine gesamten Pensionsansprüche bei dem Konzern auszahlen lassen - das sollen rund 20 Mio. Euro sein. Damit habe er keine Ansprüche mehr, heißt es in dem aktuellen Geschäftsbericht des Konzerns. Die Größenordnung wurde zwar nicht beziffert, sie lässt sich aus dem Zahlenwerk und weiteren Angaben aber erschließen. Der Bonner Konzern wollte die Zahl auf Anfrage "nicht kommentieren". Die "Börsen-Zeitung" hatte bereits über die Zahlung berichtet.

Zumwinkel, der inzwischen Deutschland verlassen hat und auf einer Burg am Gardasee in Italien residiert, erhielt außerdem laut Geschäftsbericht für die zwei Monate seiner Tätigkeit im Jahr 2008 - er schied wegen seiner Liechtensteiner Steueraffäre im Februar 2008 aus - als Vorstandschef Gesamtbezüge von insgesamt 714.045 Euro. Darunter war eine Bonuszahlung von 480.184 Euro. Außerdem erhielt er Aktienoptionen mit einem sogenannten Zeitwert von mehr als einer Mio. Euro. Das Jahresgehalt von Bundeskanzlerin Angela Merkel liegt bei rund 250.000 Euro.

Zum Begleichen der Steuerschulden

Damit war Zumwinkel aus dem aktiven Vorstand der Einzige, der einen Bonus für 2008 erhielt. Die anderen Vorstände, darunter sein Nachfolger Frank Appel, hatten angesichts eines Milliarden- Jahresverlusts - dem ersten seit der Privatisierung der früheren Bundespost - auf Boni verzichtet.

Die hohe Pensionsauszahlung - Zumwinkel war rund 18 Jahre Post- Chef - wirft Fragen nach den finanziellen Verhältnissen von Zumwinkel auf. Möglicherweise hat er das Geld zum Begleichen seiner aufgelaufenen Steuerschulden in Millionenhöhe eingesetzt.

Vor Gericht in Bochum hatte er sein aktuelles Vermögen auf etwa 13 Mio. Euro geschätzt. Dies war am 22. Januar 2009. Die Pension erhielt er aber schon vorher. Erläuternd sagte er vor Gericht, er habe Aktien und Beteiligungen im Wert von rund acht Mio. Euro, seine Villa am Gardasee sei etwa fünf Mio. Euro wert. Allerdings hat Zumwinkel wegen seiner Steuerhinterziehung auch mehrere Mio. Euro an Steuern, Zinsen und Gebühren nachgezahlt.

Postaktien verkauft

Im Zuge der Entscheidung für den Mindestlohn in der Briefbranche hatte Zumwinkel bereits Ende 2007 auf einen Schlag Aktien der Post, die Bestandteil seines Gehalts waren, für 4,73 Mio. Euro veräußert. Der rheinische Unternehmersohn war bereits vermögend, als er 1989/90 als Chef zur damaligen Bundespost kam.

Zumwinkel war wegen seiner Liechtensteiner Steueraffäre und der Hinterziehung von knapp einer Million Euro im Januar 2009 vom Bochumer Landgericht zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Bis zum Jahresende muss er noch eine Geldbuße von einer Mio. Euro zahlen.

Quelle: ntv.de

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