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November doch nicht so trüb? ifo-Index zieht an

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im November überraschend wieder gebessert. Der ifo-Geschäftsklimaindex sei von 103,9 Punkten im Vormonat auf 104,2 Punkte gestiegen, teilte das ifo Institut für Wirtschaftsforschung mit. Nach sechs Rückgängen in Folge ist das Konjunkturbarometer damit erstmals wieder gestiegen. Experten hatten ursprünglich einen weiteren Rückgang des ifo-Index prognostiziert.

"Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Konjunktur auf hohem Niveau nur allmählich abkühlt", sagte ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Im verarbeitenden Gewerbe sei der Geschäftsklimaindikator dabei gestiegen. Die gegenwärtige Geschäftslage wird demnach wieder deutlich positiver eingestuft als im Vormonat. Die Erwartungen seien praktisch unverändert und immer noch leicht positiv. Beim Export habe sich der Optimismus trotz des steigenden Euro-Kurses sogar etwas verstärkt, so das ifo Institut. Die Personalpläne zeigten vermehrt nach oben.

Das Geschäftsklima im Bauhauptgewerbe tendiert nach Angaben der Wirtschaftsforscher geringfügig nach unten. Die Unzufriedenheit mit der derzeitigen Geschäftssituation, die insbesondere im Wohnungsbau zu verzeichnen sei, habe leicht zugenommen. Die zukünftige Entwicklung schätzen die Firmen laut ifo Institut allerdings etwas zuversichtlicher ein.

Nach der deutlichen Abwärtsentwicklung im Oktober habe sich das Klima auch im Großhandel leicht erholt. Die aktuelle Geschäftslage wird demnach wieder positiver eingestuft, in den Geschäftserwartungen hält aber die leichte Skepsis laut ifo an. Im Einzelhandel sei dagegen der Klimaindikator gesunken. Die Unternehmen bewerteten sowohl ihre gegenwärtige Situation als auch die Aussichten für die nächsten sechs Monate ungünstiger als im Vormonat.

Euro keine Gefahr

Die Münchener Wirtschaftsforscher fürchten trotz des starken Euro keinen Einbruch bei den Exporten der deutschen Unternehmen. Die Exporterwartungen der Firmen seien weiter positiv, sagte Ifo-Konjunkturexperte Hans Günter Russ. "Der Euro ist für die Firmen nicht so gefährlich wie vielfach angenommen." Die Exporte würde voraussichtlich viel stärker leiden, wenn in den Abnehmerländern die Konjunktur im nächsten Jahr deutlich an Dynamik verlieren sollte, so Russ.

Der ifo- Index gilt als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft. Der Dax dämmte nach den Zahlen einen Teil sein Minus etwas ein. Der Index sei unerwartet gut ausgefallen, das stütze die Stimmung, heißt es. Der Euro kletterte auf 1,4845 US-Dollar, der Bund-Future gab dagegen seine Gewinne wieder ab und pendelte um seinen Vortagesschluss von 115,23 Zählern.

Quelle: ntv.de

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