Mittwoch, 30. August 2017Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer
18:03 Uhr

Dax klettert wieder über 12.000 Punkte

Der deutsche Leitindex hat die wichtige Marke von 12.000 Punkten zurückerobert.

Dax
Dax 23.794,15

Der Nordkorea-Konflikt geriet nach dem jüngsten Raketentest Pjöngjangs etwas in den Hintergrund. 

Der Dax schloss 0,47 Prozent höher bei 12.002,47 Punkten. Der MDax mit den Aktien mittelgroßer Unternehmen rückte um 0,86 Prozent auf 24 532,37 Punkte vor. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 1,36 Prozent auf 2259,55 Punkte hoch.

Grund für die nur moderate Erholung waren nicht nur

  • die anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten,
  • sondern auch die Stärke des Euro.
Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,18

Auch wenn die Gemeinschaftswährung um mehr als ein Cent gegenüber den Vortageshochs bei 1,2070 Dollar nachgab, so glauben Analysten nicht an ein Ende des Euro-Höhenfluges, was kein gutes Signal für die künftigen Gewinne der Dax-Unternehmen wäre. Zum Börsenschluss notierte der Euro bei 1,1916 Dollar.

Zu den Tagesfavoriten gehörten RTL. Die Aktie stieg um 2,1 Prozent. Der Medienkonzern hat im zweiten Quartal vom Digital-Geschäft profitiert und den Umsatz deutlicher gesteigert als zum Jahresstart. Am Ausblick für das Gesamtjahr hielt RTL fest, trotz schwieriger Entwicklung der TV-Werbemärkte.

Der Kurs des Automobildienstleisters Bertrandt erholte sich um 6,2 Prozent. Das Unternehmen legte Geschäftszahlen vor, die wie erwartet schlecht ausfielen und deswegen am Markt als "kein großer Schocker" mehr bezeichnet wurden. Zu Käufen führte der bestätigte Ausblick.

Im Fokus stand auch die Hauptversammlung des Arzneimittelkonzerns Stada, auf der die Abstimmung über die Entlastung der ehemaligen Konzernchefs Helmut Retzlaff und Matthias Wiedenfels sowie Finanzvorstand Helmut Kraft wegen Compliance-Vorwürfen vertagt wurde. Der Aufsichtsrat des Konzerns hatte ab dem dritten Quartal Hinweise auf mögliche Pflichtverletzungen des langjährigen Vorstandschefs Helmut Retzlaff erhalten, der bis Sommer 2016 amtierte. Für die Stada-Aktie war die Nachricht allerdings von nur geringer Relevanz. Hier steht die Übernahme durch Bain/Cinven weiter im Blick. Der Kurs legte um 0,1 Prozent zu.

Das war's für heute mit dem Börsen-Tag. Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Feierabend. Wenn Sie Zeit und Muße haben, schauen Sie später noch mal vorbei. Die Kollegen werden Sie auch in den kommenden Stunden über alle wichtigen Themen auf dem Laufenden halten. In guter alter Manier erfahren Sie bei n-tv.de auch, wie die Wall Street geschlossen hat.

17:08 Uhr

Und wieder fette Beute: Happy Birthday, Warren Buffett!

Das Geburtstagskind des Tages ist Warren Buffett. Er wird heute stolze 87 Jahre alt. Und nicht nur das!

Zur Feier des Tages hat sich die Investmentlegende mal wieder richtig was gegönnt: Er hat sich zum größten Aktionär der Bank of America gemacht - und dabei einen fetten Gewinn eingestrichen.

Berkshire Hathaway
Berkshire Hathaway 740.099,00

Der Coup hat eine Vorgeschichte, die unbedingt erzählt werden muss:

Mitten in der Finanzkrise gab Buffett der gestrauchelten Bank of America fünf Milliarden Dollar. Im Gegenzug erhielt er 700 Millionen Vorzugsaktien von ihr. Buffett ließ sich dabei das Recht einräumen, diese Papiere innerhalb von zehn Jahren zum Sonderpreis in reguläre Aktien umtauschen zu können.

Ein Coup, der seiner Börseneminenz Warren Buffett würdig ist!

Ein Coup, der seiner Börseneminenz Warren Buffett würdig ist!

(Foto: REUTERS)

Wie angekündigt, zog Buffett gestern diese Option. Der alte Deal erlaubte es ihm, die Papiere zu sage und schreibe jeweils 7,14 Dollar zu kaufen - der aktuelle Börsenkurs liegt bei rund 24 Dollar.

Herzlichen Glückwunsch!

16:52 Uhr

Stada vertagt Entlastung ehemaliger Vorstände

Hängepartie bei Stada: Die Hauptversammlung des Arzneimittelkonzerns verschiebt die Abstimmung über die Entlastung der ehemaligen Konzernchefs Helmut Retzlaff und Matthias Wiedenfels sowie Finanzvorstand Helmut Kraft wegen Compliance-Vorwürfen.

Auf der Hauptversammlung in Frankfurt stimmten über 90 Prozent der anwesenden Aktionäre für die Vertagung der Abstimmung in das Jahr 2018, sagte Aufsichtsratschef Carl-Ferdinand Oetker auf der Hauptversammlung.

Die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven, die nach ihrer erfolgreichen Übernahmeofferte mehr als 63 Prozent an Stada halten, kamen am Mittwoch auf 78 Prozent des vertretenen Grundkapitals.

Der Aufsichtsrat von Stada will Hartmut Retzlaff, Matthias Wiedenfels und Helmut Kraft für das Jahr 2016 nicht entlasten.

Der Aufsichtsrat von Stada will Hartmut Retzlaff, Matthias Wiedenfels und Helmut Kraft für das Jahr 2016 nicht entlasten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Aktionäre folgen damit einer Empfehlung des amtierenden Vorstandes. Dieser hatte mit der knappen Zeit argumentiert, die für die Auswertung des Untersuchungsberichts zu den Vorwürfen zur Verfügung gestanden habe. Der umfangreiche Bericht habe ihm erst am 25. Juli vorgelegen, heißt es.

Trotz Übernahme des Pharmakonzerns Stada durch Bain und Cinven tobt der Streit an der Führungsspitze weiter. Lesen Sie dazu hier mehr

16:38 Uhr

Studie: Air-Berlin-Pleite macht Tickets teurer

Niemand warnt entschiedener davor, dass die Ticketpreise durch die Insolvenz von Air Berlin teurer werden, als Ryanair-Chef Michael O'Leary.

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(Foto: imago stock&people)

Was ist dran?

Das Vergleichsportals Vergleich.org kommt in der Tat genau zu diesem Schluss: Laut einer Studie kosten Monopolflüge je Flugkilometer 9,19 Prozent mehr als Flüge, die von zwei Airlines geflogen werden. Das liegt daran, dass auf einigen Strecken der Wettbewerber wegfällt. 

Lufthansa
Lufthansa 7,59

Für die Studie wurden 40 Flugstrecken ausgewertet, die entweder nur von einer oder von zwei Airlines angeboten werden. Ein Sprecher des Vergleichsportals sagte zu "Business Insider": "Wir sind uns deshalb sicher, dass die Flugpreise aufgrund der Insolvenz steigen werden."

Die Anleger sehen wohl auch deshalb beim großen Wettbewerber Lufthansa, der als Favorit beim Air-Berlin-Verkauf gilt, großes Potenzial nach oben.

Rückblickend ist die Ausbeute für Anleger mager gewesen: Auf Zehn-Jahres-Sicht weist die Lufthansa-Aktie einen Gewinn von durchschnittlich 0,1 Prozent Plus im Jahr aus.

15:51 Uhr

Trump-Tweet zu Nordkorea verunsichert Anleger

Eine neue Runde im verbalen Schlagabtausch zwischen Donald Trump und Nordkorea überlagert gute US-Konjunkturdaten.

S&P 500
S&P 500 6.508,88

Die Aktienindizes Dow Jones und S&P 500 notieren zur Eröffnung jeweils knapp im Minus. Der Nasdaq hält sich knapp über seinem Schlusskurs vom Vortag.

Börsianer hatten zunächst auf eine diplomatischere Reaktion der USA auf den nordkoreanischen Raketentest gehofft. Präsident Trump verkündete allerdings:

 

 

"Die USA reden seit 25 Jahren mit Nordkorea und zahlen außerordentliche Beträge. Gespräche sind nicht die Antwort!"

Ein Ausverkauf an den Aktienmärkten sei bislang aber nicht zu befürchten, sagte Peter Cardillo, Chef-Volkswirt des Brokerhauses First Standard Financial.

Die weltgrößte Volkswirtschaft wuchs im zweiten Quartal überraschend stark um drei Prozent. Zudem schuf die US-Privatwirtschaft im August 237.000 neue Stellen - rund ein Viertel mehr als erwartet.

Zu den größten Verlierern an der Wall Street zählen Chico's FAS. Die Aktien fallen knapp elf Prozent auf ein Achteinhalb-Jahres-Tief von sieben Dollar, nachdem die Modefirma einen überraschend starken Umsatzrückgang bekanntgegeben hatte. Außerdem rechnet sie nun mit rückläufigen, statt mit stabilen bis steigenden Gewinnmargen.

Bank of America legen dagegen 0,7 Prozent zu. Star-Investor Warren Buffett ist mit seiner Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway zum größten Eigner des Geldhauses aufgestiegen.

15:45 Uhr

Ryanair gibt kein Air-Berlin-Gebot ab

Ryanair-Chef Michael O'Leary legt noch mal ein Brikett drauf: Er fordert das deutsche Bundeskartellamt sowie die EU-Wettbewerbskommission auf, das offensichtliche "Komplott" zwischen der deutschen Regierung, Lufthansa und Air Berlin zu untersuchen.

Ryanair
Ryanair 23,81

Aus Sicht der irischen Airline werden die Air-Berlin-Anteile unter Ausschluss der größten Wettbewerber zerstückelt und sowohl die Wettbewerbsregeln der EU als auch die Bestimmungen zu staatlichen Beihilfen ignoriert.

Ryanair fordert unmittelbare Maßnahmen gegen diese aus eigener Sicht "verschleierte Übernahme". Entgegen früherer Ankündigungen will der irische Billigflieger außerdem nicht mehr für Air Berlin bieten. "Wir werden in diesem abgekarteten Spiel kein Gebot abgeben", sagte Airline-Chef O'Leary in Berlin. Er wolle nur noch für Air Berlin bieten, wenn es einen offenen und fairen Wettbewerb gebe.

Hier mehr zum Thema

15:28 Uhr

Torpediert Germania die Staatshilfe für Air Berlin?

Seit dem Wochenende fragt man sich unterdessen, ob es überhaupt noch was mit dem KfW-Kredit für die Pleite-Airline Air Berlin wird. Angeblich wird noch über die "Konditionen" gestritten.

Germania klagt gegen die Staatsbürgschaft für Air Berlin.

Germania klagt gegen die Staatsbürgschaft für Air Berlin.

(Foto: picture alliance / Martin Schutt)

Am Eilantrag der Fluggesellschaft Germania beim Landgericht Berlin gegen den staatlichen Überbrückungskredit soll es auf jeden Fall nicht liegen, dass bisher noch kein Geld geflossen ist.

"Die Einreichung hat keine aufschiebende Wirkung", betont eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums in Berlin. Der Eilantrag sei im Ministerium eingegangen und werde dort jetzt geprüft, erklärte Beate Baron.

Air Berlin wartet dringend auf die versprochenen 150 Millionen Euro.  "Derzeit läuft die technische Umsetzung für die Auszahlung des Kredites", sagt die Sprecherin. Es laufe "alles planmäßig ab" versichert sie.

Baron zeigt sich auch überzeugt, dass die EU-Kommission keine Einwände gegen den Kredit haben werde, der den Vorgaben entspreche und am 15. August in Brüssel notifiziert worden sei. "Wir als Bundesregierung gehen davon aus, dass die EU-Kommission zügig genehmigen wird." Gespräche mit der Kommission darüber würden fortgeführt.

15:24 Uhr

Ryanair-Chef für Tegel - "keine verwirrten Deutschen"

Ryanair-Chef Michael O'Leary äußert sich bei einer Pressekonferenz in Berlin in gewohnter Weise über die Pleite der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft Air Berlin - und zu Vorwürfen gegen seine Airline.

Ryanair-Chef O'Leary

Ryanair-Chef O'Leary

O'Leary teilt kräftig aus. Zum wiederholten Mal spricht er von einem "abgekarteten Spiel" zwischen Regierung und der Deutschen Lufthansa, die als Favorit beim Bieterwettkampf um Air Berlin gilt. Die Zeitplanung zeige es.

O'Leary spricht sich auch für ein Fortbestehen des Flughafens Tegel aus. Das Argument, die Menschen fänden sich nicht zurecht, wenn es mehr als einen Airport gebe, sei Unsinn. Ironisch merkt er an, Berlin sei natürlich voller verwirrter Deutscher, weil es mehr als einen Flughafen in der Stadt gibt. New York hat fünf Airports und die Reisenden würden den richtigen Abflughafen finden.

Hier und jetzt im n-tv Livestream

 

14:45 Uhr

EU-Unternehmen pumpen fleißig Geld in die Türkei

Zwischen der Türkei und der EU brodelt es kräftig. Touristen machen einen immer größeren Bogen um die Türkei, doch Unternehmen scheint das nicht zu schrecken.

Im Gegenteil: Europäische Firmen investieren rund 60 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Aus deutscher Sicht zeichnet sich jedoch ein anderer Trend ab.

Schauen Sie hier

 

13:57 Uhr

Bieterkampf um Air Berlin: Wöhrl und O'Leary in Berlin

Ein prominenter Bieter im Geschacher um die Pleite-Airline ist der Nürnberger Luftfahrtmanager Hans Rudolf Wöhrl. Heute lotet er seine Chancen in der Air-Berlin-Zentrale aus.

Air-Berlin-Interessent Wöhrl nimmt Sondierungsgespräche auf.

Air-Berlin-Interessent Wöhrl nimmt Sondierungsgespräche auf.

(Foto: imago stock&people)

Wöhrl gilt als Luftfahrt-Draufgänger. Aber er ist nicht der einzige Outsider, der neben den großen Bietern Lufthansa und Easyjet ein Stück vom Kuchen abhaben will.

Am Nachmittag will sich Ryanair-Chef Michael O'Leary bei einer Pressekonferenz in die Debatte um die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft einschalten. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums will auch Ryanair Air Berlin kaufen.

Unsere TV-Kollegen haben den Überblick:

 

 

13:47 Uhr

DIW-Prognose: Wirtschaft wächst konstant

Die deutsche Wirtschaft hat ihr hohes Wachstumstempo laut Prognose des Berliner DIW-Instituts im Sommer gehalten.

Die deutsche Wirtschaft dürfte auch im dritten Quartal auf Wachstumskurs bleiben.

Die deutsche Wirtschaft dürfte auch im dritten Quartal auf Wachstumskurs bleiben.

(Foto: picture alliance / Bernd Wüstnec)

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte von Juli bis September um 0,6 Prozent zum Vorquartal zulegen, wie die Forscher in ihrem  Konjunkturbarometer mitteilten.

"Die deutsche Wirtschaft wächst weiter kräftig bei gut ausgelasteten Kapazitäten", sagte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. Zu Jahresbeginn hatte das BIP um 0,7 Prozent und im zweiten Vierteljahr um 0,6 Prozent zugelegt.

12:59 Uhr

Wall Street wenig verändert erwartet

Zeit für den Börsen-Blick über den Atlantik: Große Sprünge werden nicht erwartet. Die New Yorker Börsen dürften eher mit einer Flatline starten.

Der Future auf den S&P-500 deutet auf eine wenig veränderte Eröffnung am Kassamarkt hin.

Schon am Vortag hatte der Markt die Sorgen bezüglich einer weiteren Eskalation der Nordkorea-Krise schnell wieder abgeschüttelt. Das Thema könnte aber jederzeit wieder in den Fokus rücken.

Hier mehr zum Nordkorea-Konflikt.

"Die Fundamentaldaten sind weiterhin gut, daher fällt eine Erholung deutlich leichter", sagt Analyst Masashi Murata von Brown Brothers Harriman.

Wie gut es tatsächlich um die US-Wirtschaft steht, werden die BIP-Daten für das zweite Quartal zeigen, die eine Stunde vor Handelsbeginn auf der Agenda stehen. Für die zweite Veröffentlichung wird ein Plus von 2,8 Prozent erwartet, nach einer Zunahme um 2,6 Prozent bei der ersten Bekanntgabe.

Daneben stehen noch die ADP-Arbeitsmarktdaten für den privaten Sektor an, die als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht dienen können. Jedoch steht derzeit vor allem die Entwicklung der Stundenlöhne im Fokus, die erst am Freitag mit den Daten bekannt gegeben werden.

12:25 Uhr

Euro wieder unter 1,20-Dollar-Marke

Mit den abebbenden Sorgen um den Nordkorea-Konflikt decken sich die Anleger wieder mit Dollar ein. Die US-Währung macht zum Euro und zum Yen Boden gut.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00

Die Gemeinschaftswährung rutscht auf 1,1950 Dollar und liegt damit mehr als einen US-Cent unter dem am Dienstag erreichten Zweieinhalb-Jahres-Hoch von 1,2069 Dollar. Zum Yen steigt der Greenback auf 110,09 Yen von 109,02 Yen am Vorabend in New York. Auch der Dollar-Index holte 0,3 Prozent auf.

  • Viele Investoren seien erleichtert, dass US-Präsident Donald Trump auf den Raketenabschuss Nordkoreas über Japan am Dienstag weniger aggressiv und etwas diplomatischer als zuletzt reagiert habe, sagt ein Händler.
  • Zudem seien neue Kaufsignale ausgeblieben, daher hätten einige Anleger beim Euro Kasse gemacht.
  • Viele Anleger fuhren ihre Euro-Positionen auch vor einer Reihe von Konjunkturdaten zurück.
Der Chef der Bank of Japan, Haruhiko Kuroda, Fed-Chefin Janet Yellen EZB-Präsident Mario Draghi (von l.) beim Geld-Gipfel in Jackson Hole.

Der Chef der Bank of Japan, Haruhiko Kuroda, Fed-Chefin Janet Yellen EZB-Präsident Mario Draghi (von l.) beim Geld-Gipfel in Jackson Hole.

(Foto: REUTERS)

Wirklich wohl scheine dem Markt angesichts der hohen Euro-Notierungen nicht zu sein, sagte Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen. "Nur weil EZB-Chef Mario Draghi vergangene Woche nicht die Gelegenheit genutzt hat, die Euro-Stärke anzusprechen, heißt das noch lange nicht, dass er vollkommen entspannt auf die Wechselkursentwicklung blickt."

11:56 Uhr

Stada-AR gegen Entlastung ehemaliger Vorstände

Der Streit zwischen dem Stada-Aufsichtsrat und der ehemaligen Führungsspitze des Arzneimittelherstellers erreicht einen neuen Höhepunkt.

Der Arzneimittelkonzern Stada wirft seinen ehemaligen Vorständen Compliance-Verstöße vor. Das Kontrollgremium schlug deshalb den Aktionären auf der Hauptversammlung in Frankfurt die Nicht-Entlastung der 2016 amtierenden und mittlerweile ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Helmut Retzlaff, Matthias Wiedenfels und Helmut Kraft vor.

Ein Paukenschlag!

Die Vorwürfe werfen ein neues Licht auf den überraschenden, plötzlichen Abgang von CEO Wiedenfels und Finanzvorstand Kraft Anfang Juli.

11:14 Uhr

Gibt es eine Immobilienpreisblase: Ja, nein oder jein?

Entgegen den Unkenrufen auch aus der Immoblienbranche selbst, gibt die Bundesbank Entwarnung bei den Immobilienpreisen. Sie will derzeit keine Anzeichen für gefährliche Übertreibungen am Markt für Häuser und Wohnungen in Deutschland sehen.

Häuser und Wohnungen in den Großstädten haben sich massiv verteuert. Die Immobilienbranche warnt vor Rückschlägen.

Häuser und Wohnungen in den Großstädten haben sich massiv verteuert. Die Immobilienbranche warnt vor Rückschlägen.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Wir sehen aktuell keine Immobilienpreisblase, die uns Sorgen bereiten müsste", sagte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret in Frankfurt. "Wohl aber lautet das Gebot, wachsam zu sein." Aha?

Und warum dann, bitteschön? Die Antwort der Bundesbank hierauf:

Die Standards für die Kreditvergabe seien noch nicht weitreichend gelockert worden.

Einschränkend heißt es dann aber:

Dennoch zeige sich angesichts der großen Nachfrage nach Finanzierungen wegen der niedrigen Zinsen, dass die Institute "tendenziell bereit sind, höhere Risiken einzugehen", so Dombret.

"Im Niedrigzinsumfeld nehmen die Immobilienkredite in den Bankbilanzen zu - sowohl das Gesamtvolumen als auch die durchschnittliche Kreditgröße sind merklich gestiegen", führte der Bankenaufseher aus. "Außerdem scheinen die Institute bereit zu sein, Kredite gegen geringere Sicherheiten zu vergeben."

Also vielleicht doch ein Bläschen? Nichts Genaues weiß man nicht gewiss.

Die Immoblienbranche selbst ist besorgt. Im aktuellen Frühjahrsgutachten weist der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) darauf hin, dass die Entwicklung in einigen Städten nicht mehr nachhaltig sei. So gingen Immobilieninvestoren offenbar davon aus, dass sich die Mieterträge kräftig steigern ließen. Anders ließen sich die gezahlten Kaufpreise nicht mehr erklären.

10:49 Uhr

Dax hängt fest - droht eine zweite Verkaufswelle?

Mager, mager ... Die Erholung am deutschen Aktienmarkt kommt nicht in Gang. Der Dax steigt lediglich um 0,6 Prozent auf 12.013 Punkte. Damit macht er seinem Ruf als Verlierer in Europa alle Ehre.

"Um 12.111 Punkte hängt der Dax gerade genau am Widerstand aus dem Monatstief von letzter Woche", gibt ein Charttechniker auf dem Parkett zu bedenken. Damit sei es ihm nicht einmal gelungen, in die Seitwärtsspanne der vergangenen Handelstage zurückzukommen.

Der Dax beweise damit "seine eklatante Schwäche", denn dem US-Markt sei die Rückkehr gelungen. Aktuell sehe es im Dax nur nach einem Pullback an diesen Widerstandsbereich um rund 12.010 Punkte aus; sollte er daran scheitern, sei mit einer zweiten Abwärtswelle von rund 200 Punkten zu rechnen, heißt es.

10:29 Uhr

Vorermittlungen gegen Uber wegen Korruption

Uber ist bislang nicht an der Börse gelistet. Trotzdem wird das Unternehmen auch dort mit Argusaugen verfolgt. Mit einem Marktwert von 70 Milliarden Dollar gilt Uber als das wertvollste Start-up der Welt. Der Firmenwert des umstrittenen Fahrdienstvermittlers ist seit Jahren steil im Aufwind. Profi-Investoren sind anfangs auf den Newcomer in der Branche geflogen. Aber die Stimmung dieser Anleger droht zu drehen.

Uber hat endlich jemanden gefunden, der dem Laden Manieren beibringen soll ...

Uber hat endlich jemanden gefunden, der dem Laden Manieren beibringen soll ...

(Foto: picture alliance / Christoph Der)

Denn Uber kommt einfach nicht aus den Schlagzeilen: Das US-Justizministerium hat jetzt erste Vorermittlungen gegen den Fahrdienstvermittler aufgenommen. Im Raum steht der Verdacht, dass Uber-Manager ausländische Regierungen bestochen haben, um an Aufträge zu kommen. Ob das Justizministerium ein offizielles Verfahren einleitet, ist noch unklar.

Der US-Fahrdienstvermittler kämpft bereits seit Monaten mit Skandalen und negativer Presse. So musste sich das Unternehmen etwa mit Vorwürfen des Sexismus und der sexuellen Belästigung auseinandersetzen. Außerdem liefert es sich eine juristische Auseinandersetzung mit der Google-Mutter Alphabet um gestohlene Firmengeheimnisse.

... und der heißt: Dara Khosrowshahi.

... und der heißt: Dara Khosrowshahi.

(Foto: dpa)

Eine Reihe von Profi-Investoren korrigerte erst jüngst den Wert ihrer Uber-Anteile deutlich nach unten. Die großen Fondsgesellschaften Vanguard, Principal, Hartford und T. Rowe Price nahmen im vergangenen Quartal Abschläge zwischen 12 und 15 Prozent vor, wie eine Auswertung ihrer Finanzberichte durch das "Wall Street Journal" jüngst zeigte.

Die Investoren waren vor allem besorgt über die chaotischen Verhältnisse in der Chef-Etage in der Ära des umstrittenen Firmen-Mitbegründer Travis Kalanick, dessen Nachfolger jetzt Expedia-Chef Dara Khosrowshahi wird.

09:59 Uhr

Tropensturm Harvey - wie Corporate America hilft

Das Drama in Houston geht weiter. Die Regenmassen in Texas erreichten ein neues Rekordniveau. Die US-Metropole verhängte deshalb heute Nacht eine Ausgangssperre. Sie gilt bis 7 Uhr Ortzeit, was 12 Uhr unserer Zeit entspricht. Weitere Plünderungen und Überfälle sollen so verhindert werden.

AB Inbev
AB Inbev 50,48

Außerdem wurden nach Angaben der Feuerwehr alle Bewohner im Umkreis einer Chemie-Fabrik wegen Explosionsgefahr evakuiert.

Harvey wird eine der kostspieligsten Naturkatastrophen in der US-Geschichte. Große Unternehmen versuchen mit unterschiedlichsten Aktionen, den Opfern zu helfen. Die Bierproduktion in der Anheuser-Busch-Brauerei in Cartersville, Georgia, zum Beispiel ruht seit Montag. Stattdessen verlassen Lkws mit sauberem Trinkwasser für die Harvey-Opfer das Gelände.

Sortieren der Sachspenden für die Opfer.

Sortieren der Sachspenden für die Opfer.

(Foto: picture alliance / Elizabeth Con)

Die erste Sendung - mehr als 155.000 Dosen Wasser - wurden an das amerikanische Rote Kreuz in Baton Rouge, Louisiana, ausgeliefert. Zwei weitere Sendungen gingen nach Arlington, Texas.

Die Stiftung der US-Baumarktkette Home Depot spendete eine Million Dollar, die mehreren Organisationen ausgezahlt wurde, darunter an das amerikanische Rote Kreuz und an die Heilsarmee. Eine faire Geste.

Home Depot
Home Depot 356,75

Die Aktie steigt seit zehn Jahren jährlich um stattliche 17,4 Prozent. Ein Einsatz in Höhe von 10.000 US-Dollar wäre damit auf 49.912 US-Dollar geklettert.

Die US-Supermarktkette Walmart versprach mindestens  eine Million US-Dollar in bar und darüber hinaus Produktspenden im Wert von mindestens einer Million US-Dollar.

09:09 Uhr

Dax startet über 12.000 Punkten

DAX
DAX 23.801,50

Deutliche Erholungsbewegung zur Wochenmitte: An der Frankfurter Börse beginnt der Mittwochshandel mit freundlichen Kursgewinnen. Der Leitindex Dax steigt in den ersten Minuten des Xetra-Geschäfts um 0,6 Prozent auf 12.027 Punkte.

  • Nach den beunruhigten Reaktionen auf den nordkoreanischen Raketentest am Vortag verzeichnen Händler eine Rückkehr der Anleger auf breiter Front.
  • Gefragt sind am Morgen vor allem Finanztitel und konjunktursensible Werte.
  • Heidelbergcement führt am Morgen die Gewinnerliste im Dax an: Die Aktien des Baustoffkonzern verteuern sich um 2,8 Prozent auf 79,89 Euro.
  • Zahlen gibt es am Morgen unter anderem von der RTL Group.
07:57 Uhr

Händler rechnen mit Auftrieb im Dax

Schafft es der Dax zurück über die Kursschwelle bei 12.000 Punkten?

Am deutschen Aktienmarkt stellen sich Beobachter in Banken und Brokerhäusern auf einen freundlichen Start in den Mittwochshandel ein. Der Leitindex Dax wird auf Teleboerse.de zum Auftakt bei 12.008,00 Punkten gesehen, was einem Aufschlag von 0,5 Prozent entspricht.

  • Das vorläufige Ausbleiben eines neuen verbalen Schlagabtausches zwischen den USA und Nordkorea dürfte die Kurse stützen, heißt es am frühen Morgen aus Frankfurt. Am Vortag hatte der Dax angesichts des nordkoreanischen Raketenstarts 1,5 Prozent auf 11.945 Punkte verloren.
  • Entwarnung wollen Beobachter allerdings nicht geben. Der Konflikt schwele weiter, warnen Händler.
  • Die Vorgaben sind freundlich: An der Wall Street drehten die großen Indizes am Vorabend leicht ins Plus: Der Dow Jones und der Nasdaq-Composite schlossen je 0,3 Prozent im Plus, der S&P-500 legte 0,1 Prozent zu.

Im Tagesverlauf dürften sich eine Reihe von Konjunkturdaten in den Vordergrund schieben: Unter anderem stehen Veröffentlichungen zur Inflation in Deutschland und Europa auf dem Terminplan. In den USA warten Börsianer gespannt auf den Beschäftigungsbericht der privaten Arbeitsagentur ADP. Sie geben einen Vorgeschmack auf die offiziellen Daten am Freitag, von denen sich Investoren Rückschlüsse auf Zeitpunkt und Tempo der erwarteten US-Zinserhöhungen versprechen. Zudem steht die zweite Schätzung zum US-Wachstum im zweiten Quartal an.

Wie der Börsen-Tag am Dienstag in Europa lief, können Sie hier nachlesen.

07:19 Uhr

"Harvey" zieht am Ölpreis vorbei

Ölindustrie im Sturm: Raffinerieanlagen bei Port Lavaca im US-Bundesstaat Texas.

Ölindustrie im Sturm: Raffinerieanlagen bei Port Lavaca im US-Bundesstaat Texas.

AP

Im Rohstoffhandel und im Geschäft mit Aktien aus der Förderindustrie blicken Analysten angesichts des Extremwetters in Texas neuen US-Daten entgegen. Ein Fass US-Öl der Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) wird am Morgen mit 46,31 Dollar gehandelt und kostet damit knapp 0,3 Prozent weniger als am Vortag.

  • Hohe US-Rohöllagerbestände könnten im Lauf des Tages auf die Ölaktien drücken, meinte ein Beobachter.
  • "Im Unterschied zu früheren Hurricanes im Golf von Mexiko zieht der Ölpreis nicht an", ergänzte ein Händler. Das liege daran, dass die Ölschieferförderung den Markt beherrsche, und diese von dem Sturmereignis weitgehend unberührt bleibe. Die Lager- und Produktionsstätten liegen weit abseits der US-Golfküste.
  • Dagegen belaste die Schließung vieler Raffinerien in Texas die Nachfrage, heißt es. "Das deutet auf sehr hohe Lagerbestände hin", sagt ein Marktteilnehmer.

Veröffentlicht werden die neuen US-Lagerdaten für Rohöl am Nachmittag um 16.30 Uhr (MESZ). Ganz anders stellt sich die Lage beim Benzin dar: Die Gasoline-Futures ziehen wegen der eingeschränkten Raffineriekapazitäten am Morgen weiter an.

Welche Auswirkungen Tropensturm "Harvey" für deutsche Unternehmen hat, lesen Sie hier.

06:19 Uhr

Euro schwebt knapp unter 1,20

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,18

Am Tag nach dem starken Kursanstieg scheint sich die Lage an den Devisenmärkten wieder zu beruhigen. Der Kurs des Euro notiert zum Übergang in den europäischen geprägten Handel wieder unterhalb der am Vortag überwundenen Schwelle von 1,20 Dollar.

  • Aktuell liegt der Euro bei 1,1982 Dollar. Am Vortag hatte er vor dem Hintergrund der Nordkorea-Spannungen ein neues Jahreshoch bei 1,2070 Dollar markiert.
  • Im fernöstlichen Handel bewegte sich die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,1979 Dollar.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,2048 (Montag: 1,1925) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8300 (0,8386) Euro.
06:11 Uhr

Nikkei überwindet Nordkorea-Schock

Nikkei
Nikkei 43.459,29

Der Nordkorea-Schock verliert an Schärfe: In Japan können sich die Börsenkurse zur Wochenmitte erholen. Der Nikkei-Index mit den Standardwerten der japanischen Unternehmenslandschaft legt im frühen Handel um 0,5 Prozent zu auf 19.468 Punkte. Der breiter gefasste Topix legt in Tokio um 0,4 Prozent auf 1604 Zähler zu.

  • Am Vortag war der Nikkei in Reaktion auf den jüngsten Raketentest Nordkoreas zeitweise auf den niedrigsten Stand seit fast vier Monaten gefallen.
  • Anleger hatten erkennbar vorsichtigere Positionen angenommen. Die Kurse der sogenannten sicheren Häfen wie Yen oder Gold zogen an.
  • Mit einem vollen Tag Abstand wirken die geopolitischen Perspektiven rund um Nordkorea nicht mehr ganz so akut eskalationsgefährdet. "Sofern es keinen Militärschlag von Nordkorea oder den USA gibt, wird sich der Markt wahrscheinlich sehr schnell wieder berappeln", meinte Toru Ibayashi von der UBS-Vermögensverwaltung in Tokio.

Gefragt sind im japanischen Mittwochshandel unter anderem Exportwerte. Händler verwiesen auf die leichte Abschwächung beim Yen und auf die soliden Vorgaben aus den USA.

Wie der Börsen-Tag in Europa lief, können Sie hier nachlesen.

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