EZB-Aussagen pushen Euro
So eindeutige Aussagen ist man von den Währungshütern kaum gewohnt. Der Eurokurs reagiert folglich deutlich auf die Äußerungen von EZB-Chefsvolkswirt Praet.
Am späten Nachmittag stieg die Gemeinschaftswährung auf 1,1777 US-Dollar. Am Morgen hatte der Kurs noch deutlich tiefer bei 1,1720 Dollar gelegen.
Der Chefvolkswirt der EZB, Peter Praet, hat eine Diskussion über die Fortsetzung des Anleihekaufprogramms für Anleihen angekündigt und zwar für den kommenden Donnerstag. Es sei klar, dass man die weitere Entwicklung der Anleihekäufe prüfen müsse, sagte er. Laut bisherigen Ankündigungen sollen die Käufe der Notenbank noch bis mindestens September fortgesetzt werden. Derzeit kauft die EZB pro Monat Anleihen in einem Volumen von 30 Milliarden Euro.
Die Unsicherheit um die Zukunft Italiens spielte am Devisenmarkt hingegen kaum eine Rolle. Die Sorge vor einer unsoliden Finanz- und Wirtschaftspolitik der neuen von Ministerpräsident Giuseppe Conte geführten Regierung belastet zwar die italienischen Staatsanleihen - aber nicht den Euro.
"Neuwahlen, die vom Markt als implizites Referendum über die Euro-Zugehörigkeit Italiens gewertet würden, sind vom Tisch", erklärte Esther Reichelt, Analystin bei der Commerzbank die Gelassenheit am Devisenmarkt. Damit seien die Probleme in Italien nur noch Italiens Probleme. Mit einer Krise in einem Mitgliedsland könnten Anleger besser umgehen als mit einer grundlegenden Krise der Gemeinschaftswährung.
Volle US-Lager - Ölpreis sinkt deutlich
Die Sorge, dass das Angebot auf dem Ölmarkt knapp werden könnte, scheint unbegründet. Letzt Woche soll die US-Regierung Saudi-Arabien noch gebeten haben, doch bitte eine Millionen Fass mehr pro Tag zu fördern. Nun stellt sich heraus, die Rohöllagerbestände in den USA sind viel höher als gedacht.
Sie stiegen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 2,072 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Analysten hatten dagegen einen Rückgang um 1,9 Millionen Barrel vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 5,778 Millionen Barrel erhöht.
Der WTI-Preis fällt daraufhin deutlich um 1,6 Prozent auf 64,54 Dollar pro Fass.
Wall Street startet im Plus
Auch an der Wall Stret bleiben die Anleger zur Wochenmitte auf der Hut.
Der Dow Jones erholt sich im Anfangsgeschäft zwar um 0,4 Prozent auf 24.907 Punkte. Doch mochten Händler dem nicht allzu viel Gewicht schenken. Der S&P500 trat auf der Stelle, während der Nasdaq-Composite seinen Rekordkurs der letzten Tage vorsichtig fortsetzte und sich zur nächsten Bestmarke von 7657 Punkten hangelte - ein Plus von 0,3 Prozent.
Hauptthema bleibt laut Händlern der Handel: Das Handelsdefizit der USA fiel im April so niedrig aus wie seit sieben Monaten nicht mehr. Allerdings stiegen die Defizite mit China und der EU.
Über ein Prozent im Minus lagen Brown Forman. Der Jack Daniel's-Hersteller fürchtet negative Auswirkungen auf sein Geschäft durch die Whiskey-Sonderzölle von Mexiko, Kanada und der EU.
Die Aktien von United Health notierten etwa ein Prozent im Plus. Der größte US-Krankenversicherer erhöhte seine Quartalsdividende um 20 Prozent und erneuerte ein Aktienrückkaufprogramm.
VW hält Produktion tageweise an - wegen neuer Abgasnorm
Abgas-Schock die Dritte: Wir hatten schon über die "True"-Studie dazu berichtet, den Ärger bei Daimler sowieso...
Jetzt teilt Volkswagen den Mitarbeitern im Stammwerk mit, dass die Bänder wegen der neuen Abgastestverfahren tageweise gestoppt werden. e
"Wir müssen im dritten Quartal mit Ausfällen in der Produktion rechnen", sagte Vorstandschef Herbert Diess auf einer Betriebsversammlung in Wolfsburg.
Die Umstellung auf den neuen Abgastestzyklus WLTP sei ein "Kraftakt". Nach dem Werksurlaub in Wolfsburg würden nur noch Fahrzeuge gebaut, die die neuen Vorgaben erfüllen. "Dennoch werden wir viele Fahrzeuge zwischenzeitig lagern müssen. Damit diese Zahl nicht zu groß wird, müssen wir in Wolfsburg nach dem Werksurlaub bis Ende September Schließtage einplanen", sagte Diess.
Ab September dürfen Autobauer nur noch Neufahrzeuge verkaufen, die Typgenehmigungen mit dem neuen Testverfahren haben.
Unterdessen:
VW holt seinen nach umstrittenen Abgastests mit Affen beurlaubten Cheflobbyisten Thomas Steg "mit sofortiger Wirkung" zurück. Steg übernehme wieder seine Funktion als Leiter der Konzern-Außenbeziehungen, teilte VW mit. Die Sonderprüfung der Konzernrevision sei zu dem Ergebnis gekommen, "dass Thomas Steg keine persönlichen rechtlichen Verfehlungen vorzuwerfen sind", sagte Rechtsvorstand Hiltrud Werner.
Sind 2,4 Billionen Euro genug? EZB berät Ende der Anleihekäufe
Die Spitzen der Europäischen Zentralbank wollen am Donnerstag kommender Woche darüber sprechen, wie sie das Ankaufprogramm für Staats- und Unternehmensanleihen beenden können. r
"Nächste Woche wird der EZB-Rat prüfen müssen, ob die Fortschritte ausreichen, um eine allmähliche Rücknahme unserer Ankäufe zu gewährleisten", sagte EZB-Chefökonom Peter Praet am Mittwoch in einer Rede in Berlin.
In den vergangenen drei Jahren hat die EZB Anleihen im Wert von mehr als 2,4 Billionen Euro aufgekauft. Durch die Geldschwemme sollen Wirtschaftswachstum und Inflation steigen. Beobachter sehen in der reinen Ankündigung, dass der 25-köpfige EZB-Rat über das Ende der Käufe spricht, schon ein Zeichen für Vertrauen in die Konjunkturerholung der Eurozone.
"Die Signale, die das Annähern der Inflation an unser Ziel anzeigen, haben sich verbessert", erklärte Praet.
Anleger blenden Störfaktoren weitgehend aus
Der Deutsche Aktienmarkt bleibt am Nachmittag trotz einiger belastender Aspekte bei seiner freundlichem Tendenz präsentiert. Weder der festere Eurokurs, noch der schwelende Handelsstreit zwischen der EU und den USA oder die politische Krise in Italien bremsten die Kauflaune nachhaltig.
Der Dax notiert 0,48 Prozent höher bei 12 848,67 Punkten. Der MDax der 50 mittelgroßen Werte gewint 0,59 Prozent auf 26.847 Zähler. Das Technologiewerte-Barometer TecDax legt um 0,54 Prozent auf 2847 Punkte zu. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 geht es um 0,2 Prozent nach oben.
Neue Regierung will Alitalia um um jeden Preis erhalten
Mehrere große Luftfahrtkonzerne haben Interesse an Italiens marodem Flagcarrier - oder Teilen davon - , doch der neue Innenminister Matteo Salvini, Chef der rechtsextremen Partei Lega, will die marode Fluggesellschaft Alitalia "nicht in kleinen Häppchen" verkaufen. "Wenn es sein muss", werde der Staat einspringen, um die Airline zu retten, sagte Salvini. "Der Tourismus ist unser Öl, und wir können nicht ohne eine starke nationale Fluggesellschaft."
Die neue Regierung aus der Lega und der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) hat in ihrer Regierungsvereinbarung festgehalten, dass Alitalia nicht nur gerettet werden, sondern "im Rahmen eines nationalen Verkehrsplans" neu aufgestellt werden müsse.
Alitalia mit seinen rund 11.000 Angestellten schreibt seit Jahren Verluste.
Im Mai vergangenen Jahres wurde die Airline unter kommissarische Aufsicht gestellt, nachdem ein Sanierungsplan gescheitert war, der Lohnkürzungen und Stellenstreichungen vorsah. Der italienische Staat meldete im Januar einen 900 Millionen Euro schweren Überbrückungskredit für Alitalia bei der EU an.
Betrugsverdacht bei Hunderttausenden Mercedes erhärtet
Die Betrugsvorwürfe gegen den Daimler-Konzern im Diesel-Skandal erhärten sich einem Bericht der "Zeit" zufolge. Daimler
Sowohl beim Transporter Vito als auch bei der C-Klasse werde im Straßenverkehr in die Abgasreinigung nur ungenügend Harnstofflösung, so genanntes AdBlue, eingespritzt, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Behördenkreise.
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hatte am 23. Mai den Rückruf von weltweit rund 5000 Fahrzeugen des Mercedes-Vans Vito mit 1,6-Liter-Motor der Schadstoffklasse Euro 6 wegen unzulässiger Abschalteinrichtungen angeordnet.
Insgesamt könnten allerdings bis zu 900.000 Fahrzeuge betroffen sein, berichtete die "Zeit". Daimler wollte sich gegenüber der Zeitung nicht äußern und verwies auf laufende Gespräche mit den zuständigen Behörden.
Bundesverkehrsminister Scheuer hatte sich Ende Mai mit Daimler-Chef Dieter Zetsche getroffen und eine 14-tägige Frist zur Klärung der Vorwürfe eingeräumt. Zetsche werde Scheuer am kommenden Montag erneut treffen, teilte ein Sprecher des Verkehrsministeriums in Berlin mit.
Deutsche Bank zittert vor US-Stresstest
Hastiger Chefwechsel, Massenentlassungen, Abschied von globalen Ambitionen, Ratingherabstufung und das US-Geschäft nach Meinung der Notenbank in Washington "in einem schwierigen Zustand"... Deutsche Bank
Schon bald droht dem einstigen Vorzeigeinstitut neues Ungemach: Noch in diesem Monat wird die Veröffentlichtung der Ergebnisse des Stresstests der Fed erwartet.
Es könnte schwierig werden für eine Bank, deren US-Geschäft schon auf der Liste der Problemfälle der Fed steht, bei diesem Stresstest nicht durchzufallen, mutmaßt eine Person mit Kenntnis des Tests, die nicht namentlich genannt werden will. Bei der Prüfung stehen nämlich just jene Themen im Mittelpunkt, bei denen die Fed die Deutsche Bank ohnehin kritisch sieht: Kapital, Liquidität und Risikomanagement.
Das Frankfurter Institut ist zudem eine von sechs ausländischen Banken, bei der die Fed dieses Mal die Testergebnisse veröffentlichen wird. Im vergangenen Jahr waren die Resultate geheim geblieben.
Deutsche-Bank-Boss Sewing versichterte Investoren jetzt auf einer Konferenz aber, dass "die Finanzstärke des Deutsche-Bank-Konzerns außer Zweifel" stehe. Sewing sprach auf Englisch bei der "dbAccess-Investorenkonferenz" des größten deutschen Geldhauses.
Gute Aussichten für den Wall-Street-Start
Leichte Gewinnen dürfte die Wall Street zum Start verbuchen und damit die freundliche Tendenz der vergangenen Tage fortsetzen. n
Während die starke US-Konjunktur stützt und vor allem auch Rohstoffwerte gesucht sein dürften, kommt aber stets Querfeuer von den politischen und geopolitischen Unsicherheiten - so die Krise in Italien, die Nahost-Problematik und nicht zuletzt der sich verschärfende Protektionismus. Andererseits wird am Markt vermutet, dass die italienischen Probleme die EZB von einer Verschärfung ihres Kurses zunächst abhalten könnten, was Aktien in Europa stützen würde.
Die Facebook-Aktie gibt vorbörslich 1,3 Prozent ab. Das Unternehmen war in der Vergangenheit Datenpartnerschaften mit mindestens vier chinesischen Elektronikfirmen eingegangen. Darunter ist auch Huawei - ein Unternehmen, das US-Politiker als ein mögliches Werkzeug für staatlich geförderte Spionage ansehen. Das soziale Netzwerk plant die Kooperation mit Huawei bis Ende der Woche zu beenden.
Tesla steigen um 1,7 Prozent. Die Aktionäre des Elektroautobauers bestätigten auf der Hauptversammlung drei ernannte Direktoren. Der Versuch, Chairman und CEO Elon Musk zu entmachten, scheiterte. Die wichtigste Botschaft war jedoch die Einschätzung von Musk, Tesla werde es "sehr wahrscheinlich" bis Ende Juni schaffen, wie geplant 5.000 Autos pro Woche des Models 3 herzustellen.
Zukauf katapultiert Dürr an MDax-Spitze
Nach einem ruhigen vorbörslichen Geschäft reagierten die Dürr-Aktien im Xetra-Handel positiv auf eine angekündigte Übernahme des Maschinenbauers in den USA. Zuletzt notierten sie mit einem Plus von 3,1 Prozent Spitze des MDax. Dürr hatte mitgeteilt, das Umwelttechnikgeschäft des US-Unternehmens Babcock & Wilcox für 110 Millionen Euro kaufen zu wollen.
Überhaupt läuft es für die deutschen Maschinenbauer derzeit hervorragend: Im April gingen insgesamt 12 Prozent mehr Bestellungen bei der exportorientierten Branche ein, wie der Verband VDMA in Frankfurt berichtete.
Vor allem das Inlandsgeschäft legte dabei kräftig zu (plus 20 Prozent). "Hier setzt sich der Aufholprozess beim Investieren ungebremst fort", erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Die Auslandsbestellungen stiegen real (preisbereinigt) um 8 Prozent.
Microsoft versenkt Datenzentrum im Atlantik
Der Softwarekonzern Microsoft hat vor den schottischen Orkney-Inseln ein Datenzentrum im Meer versenkt.
Das Unternehmen wolle mit diesem Versuchsprojekt die Entwicklung von energieautarken Unterwasser-Datenzentren vorantreiben, teilte Microsoft UK mit.
Das etwa containergroße Datenzentrum auf dem Meeresgrund ist ein Prototyp. Microsoft zufolge kann der etwa zwölf Meter lange weiße Zylinder voller Computer bis zu fünf Jahre lang ohne Wartung Daten speichern und verarbeiten. Sollte allerdings in dieser Zeit etwas kaputtgehen, ist eine Reparatur nicht möglich, wie der Sender BBC erklärte.
Die benötigte Energie kommt per Unterseekabel demnach von regionalen erneuerbaren Energiequellen. Genutzt werden Gezeitenturbinen des European Marine Energy Centre, zudem Wind und Solarzellen. Der Datenverkehr erfolgt ebenfalls über dieses Kabel.
Familie Sixt bringt Kurs zum Einsturz
Ein Minus von mehr als 7 Prozent auf 104,40 Euro verzeichnen die Sixt-Aktien in Reaktion auf eine Privatplatzierung. Die Familie Sixt trennte sich von etwas mehr als einer Million Aktien und senkte damit ihren Anteil von 61,6 auf 58,3 Prozent.
Dax klettert beharrlich
Der Deutsche Aktienmarkt unternimmt am Vormittag einen neuen Anlauf nach oben unternommen. Auftrieb gebend die US-Vorgaben, vor allem Rekordkurse einiger Technologie-Schwergewichte, die am Vorabend den Nasdaq Composite auf einen Höchststand gehievt hatten. Ansonsten sorgt neben dem Thema Italien auch der anstehende G7-Gipfel für Zurückhaltung.
Der Dax notiert 0,6 Prozent höher bei 12 804,12 Punkten. Am Dienstag war der Leitindex zeitweise um 1,2 Prozent geklettert, bevor das Plus nahezu komplett zusammengeschmolzen war.
Der MDax der 50 mittelgroßen Werte gewann am Vormittag 0,7 Prozent auf 26.863 Zähler. Das Technologiewerte-Barometer TecDax legte um 0,5 Prozent auf 2845 Punkte zu.
Fresenius-Titel waren mit einem Kursgewinn von 2,2 Prozent Spitzenreiter im Dax. Zuvor hatte das Analysehaus Kepler Cheuvreux das Kursziel angehoben. Die Aktien der Deutschen Telekom stiegen um 0,6 Prozent. Das US-Analysehaus Bernstein Research hatte die T-Aktien hochgestuft.
China rettet Mercedes-Absatz - dickes Minus in Europa
Der Premiumautobauer Mercedes-Benz hat seine Verkäufe im Mai abermals gesteigert.
Der Absatz der Marke mit dem Stern legte dank SUVs und der hohen Nachfrage in China um 2,3 Prozent auf 198.187 Fahrzeuge zu, wie Daimler mitteilte. In den ersten fünf Monaten des Jahres rollten mit 985.063 Fahrzeugen 5,4 Prozent mehr Mercedes aus den Autohäusern. Daimler
Stark war die Nachfrage in China. Dort kam Mercedes im Mai auf ein Plus von 12,1 Prozent und 56.066 Autos. In Europa dagegen musste der Stuttgarter Autobauer ein Minus von 4,1 Prozent auf 81.011 Einheiten verkraften. Großer Beliebtheit erfreuten sich SUVs. Hier verbuchte Mercedes weltweit ein Plus von 4,3 Prozent.
Die Marge Smart wies einen Absatzrückgang um knapp 5 Prozent aus. Mercedes Benz Cars inklusive Smart kam auf ein Plus von 1,9 Prozent mit 209.796 Autos.
Siemens: Tote bei Absturz von Elektro-Testflugzeug
Bei einem Unfall mit einem mit Siemens-Elektroantrieb ausgestatteten Testflugzeug sind in Ungarn zwei Menschen ums Leben gekommen.
Das Unternehmen bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht im Technologieblog "CNET". Der Unfall der zweisitzigen Maschine des Herstellers Magnus Aircraft ereignete sich bereits am 31. Mai auf einem kleinen Flugplatz in der Nähe von Budapest, wie ein Siemens-Sprecher sagte.
Die Gründe und genaueren Begleitumstände seien noch unklar und würden derzeit von der ungarischen Luftfahrtbehörde sowie der Polizei untersucht. Man stehe in engem Kontakt mit den Ermittlern.
Bei den beiden Toten handele es sich um den Piloten und einen Techniker, berichtete der Siemens-Sprecher. "Wir sind in Gedanken bei den Familien der Opfer."
Neben der verunglückten Maschine gebe es noch weitere drei Exemplare des Testmodells Magnus eFusion. Sie sollen nun vorsichtshalber am Boden bleiben, bis die Unfallursache geklärt ist.
Musk hält Tränen zurück: "Tesla baut Autos mit Liebe"
Elon Musk hat auf der Tesla-Hauptversammlung eine Rebellion überstanden und versucht, die Aktionäre mit der Zusicherung bei der Stange zu halten, die "Produktionshölle" sei ausgestanden. a
Aber nicht nur Argumente nutzte der Technologie-Pionier/Visionär/Schaumschläger, sondern auch Emotionen - und zwar nicht zu knapp. Berichten zufolge soll er Tränen nur mit Mühe zurückgehalten haben.
Mit anderen Autobauern sei Tesla nicht vergleichbar. "At Tesla, we build our car with love. We really care."
Andere Konzerne seien nach den Vorstellungen der Marketing- und Finanzabteilungen aufgebaut. Aber: "There's no soul."
Während natürlich viele Investoren auf die Zugkraft von Musks Visionen und Emotionen setzen, wäre die Vorstellung, dass die Finanzabteilung eine etwas größere Rolle als zuletzt spielt, vielleicht doch beruhigend...
Hedgefonds greift Thyssenkrupp frontal an
Elliott hat schon vielen Managern, an deren Firmen der Hedgefonds beteiligt ist, Kopfschmerzen bereitet. Nun ist der Investor auch bei Thyssenkrupp eingestiegen - und legt gleich los. In einem Interview mit dem "Handelsblatt" drischt ein "hochrangiger Fondsmanager von Elliott, der seinen Namen lieber nicht in der Zeitung lesen will", auf Konzernboss Hiesinger ein.n
Der stelle sich "seit sieben Jahren nicht den wichtigen Herausforderungen". "Wenn die deutsche Fußballmannschaft so lange kein Spiel mehr gewonnen hätte, wäre dann noch der gleiche Trainer im Amt?", fragt der Elliott-Manager rhetorisch.
Der Fonds-Vertreter kritisiert unter anderem die "aufgeblasene Konzernzentrale".
Rückgang der US-Reserven erwartet - Ölpreise steigen
Brent RohölMit den Ölpreisen ist es im frühen Handel bergauf gegangen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 75,87 US-Dollar. Das waren 49 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juli-Lieferung stieg um 36 Cent auf 65,88 Dollar.
Bis zum Dienstag waren die Ölpreise nach Hinweisen, dass die wichtigen Ölstaaten Saudi-Arabien und Russland über eine Erhöhung ihrer Fördermenge nachdenken, noch deutlich gefallen. Zuletzt wurden die Preise aber auch durch neue Meldungen zur Entwicklung der Ölreserven in den USA gestützt. Am Montagabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) von einem Rückgang der US-Reserven in der vergangenen Woche um mehr als zwei Millionen Barrel ausgeht.
Ein Rückgang der Ölreserven kann ein Hinweis auf ein geringeres Angebot oder eine stärkere Nachfrage sein und stützt in der Regel die Ölpreise. Am Nachmittag stehen die offiziellen Daten der US-Regierung zur Entwicklung der Lagerbestände an Rohöl auf dem Programm. Hier rechnen Experten ebenfalls mit einem Rückgang der Reserven.
Dax orientiert sich wohl nach oben
Unterstützt von erneuten Kursrekorden der US-Technologiewerte wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Am Dienstag hatten ihm schwindende Hoffnungen auf eine Lösung des Handelsstreits mit den USA Wind aus den Segeln genommen und er hatte mit 12.787 Punkten nur knapp im Plus geschlossen. Derzeit liegt der Dax vorbörslich knapp über der 12.800-Punkte-Marke.
Die Vorbereitungen des Gipfels der sieben führenden westlichen Industrieländer (G7) in Kanada halten die Anleger weiter auf Trab. Die EU rechnet nach eigenen Angaben nicht mit einer Einigung im Handelsstreit. Vor diesem Hintergrund bekommen unter anderem auch die US-Handelsbilanzzahlen für April wieder mehr Bedeutung.
In Deutschland stehen unter anderem die Auftragseingänge der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer auf dem Terminkalender.
In Rom präsentiert der neue italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte sein Regierungsprogramm der Abgeordnetenkammer. Am Dienstag hatte er es dem Senat vorgestellt und radikale Änderungen angekündigt.
An der Wall Street hatten sich die US-Indizes nach Börsenschluss in Deutschland kaum bewegt. Der Dow Jones beendete die Sitzung 0,1 Prozent tiefer bei 24.800 Punkten, während der Nasdaq 0,4 Prozent gewann - zuvor hatte er mit 7644 Punkten ein Rekordhoch markiert. Der S&P500 stieg um 0,1 Prozent.
Euro hält sich über 1,17 US-Dollar
Was macht der Euro? Der Kurs der Gemeinschaftswährung hat sich zunächst nur sehr geringfügig bewegt. Im frühen Handel wurde der Euro bei 1,1725 US-Dollar gehandelt und damit um 0,1 Prozent fester im Vergleich zum Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,1675 Dollar festgesetzt.
Der Euro wird von Marktspekulationen zur weiteren Geldpolitik der EZB gestützt. Am Dienstagabend hatte Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, dass der geldpolitische Rat auf der nächsten Zinssitzung in der kommenden Woche über das Ende der Anleihekäufe diskutieren werde. Danach war der Eurokurs in kurzer Zeit um etwa einen halben Cent gestiegen.
Die Aussicht auf eine weniger lockere Geldpolitik der EZB stützt die Gemeinschaftswährung. Laut bisherigen Ankündigungen sollen die milliardenschweren Anleihekäufe der Notenbank noch bis mindestens September fortgesetzt werden.
Händler schauen gebannt auf Italien
Die Börsianer rechnen mit einem vorsichtigen Start in den heutigen Handelstag. Die Antrittsrede des neuen italienischen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte hat erneut Sorgen über die Zukunft des Euro-Landes und dessen Schuldenpolitik aufkommen lassen.
Italiens 10-Jahres-Rendite sprang am Dienstag wieder nach oben auf 2,75 von 2,60 Prozent vor der Rede. Der Dax gab am Dienstagnachmittag seine ganzen Gewinne wieder ab und fiel unter die wichtige 12.800er-Marke zurück. Derzeit notiert der Frankfurter Leitindex vorbörslich 0,1 Prozent höher bei 12.804 Zählern.
Die starke Erholung der globalen Technologiewerte hatte zuletzt frisches Geld in die Märkte gelockt und für neue Zuversicht gesorgt. Technologieaktien liefen am Dienstag an den US-Börsen auch weiter nach oben. Aus Asien oder vom seitwärts laufenden Euro kommen keine neuen Signale, so dass der Markt in Europa mit sich selbst beschäftigt bleiben dürfte.
Besonders Kommentare zu Italien könnten die Märkte bewegen. Verunsichernd wirke die dortige Schuldenpolitik. Auf der positiven Seite habe Conte jedoch auch "revolutionäre Maßnahmen" angekündigt, um das Wachstum anzukurbeln, heißt es. So sollen die Unternehmens- und individuellen Steuern auf bis zu 15 Prozent gesenkt werden.
Zuversicht gibt die bestätigte Wachstumsprognose der Weltbank, die weiter von 3,1 Prozent Wachstum ausgeht. Das synchronisierte Wachstum laufe weltweit weiter. Bei den Konjunkturdaten des Tages wird vor allem auf die US-Handelsbilanz geachtet. In Deutschland stehen die VDMA-Auftragseingänge der Maschinenbauer im Blick.
China bietet USA wohl Anhebung des Importvolumens an
Kommt Bewegung im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit? Laut Insidern hat die Regierung in Peking angeboten, das Volumen der Importe aus den USA um 70 Milliarden Dollar zu erhöhen. Dazu gehörten zusätzliche Einfuhren von Agrarerzeugnissen und einige Industriegüter. Was Washington im Gegenzug tun müsse, sei nicht diskutiert worden. Präsident Donald Trump werde im Laufe des Tages mit seinen Beratern über das Angebot sprechen, hieß es weiter. Es sei unklar, ob die USA es annehmen würden.
Trump hat wiederholt den chinesischen Handelsüberschuss mit den USA kritisiert, der bei Waren 375 Milliarden Dollar beträgt. Der Streit darüber und über US-Zölle droht zu einem Handelskrieg auszuarten. Am Wochenende hatte sich US-Handelsminister Wilbur Ross sich mit dem chinesischen Vize-Ministerpräsidenten Liu He getroffen.
Mehr zum Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt lesen Sie hier.
Starke Technologieaktien stützen Nikkei
Kursanstiege bei US-Technologieaktien haben die Asien-Börsen im Handelsverlauf stabilisiert. Für Verunsicherung und sinkende US-Renditen sorgte der unklare Kurs der neuen italienischen Regierung.
In Tokio stieg der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 0,4 Prozent auf 22.640 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index notierte unverändert mit 1774 Zähler zu. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans stieg um 0,3 Prozent auf 574 Punkte.
"Die politische Situation in Italien wird unsicher bleiben, und angesichts der möglichen Auswirkungen auf die Politik der Europäischen Zentralbank könnte die Marktvolatilität relativ hoch bleiben", sagte Yoshinori Shigemi, Marktstratege bei JPMorgan Asset Management.
Der US-Dollar notierte kaum verändert bei 109,88 Yen. Der Euro wurde nur marginal höher bei 1,1724 Dollar gehandelt.