Zweites Mal im Weltraumlabor Astronaut Alexander Gerst bezieht die ISS
08.06.2018, 17:18 Uhr
Das Sojus-Raumschiff ist an die ISS angedockt - Gerst und Co. sind erfolgreich "eingezogen".
(Foto: dpa)
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst betritt nach einem erfolgreichen Andocken des Sojus-Raumschiffs die ISS. Von nun an soll er rund ein halbes Jahr auf der Raumstation bleiben. Er wird zudem der erste deutsche Kommandant.
Der deutsche Astronaut Alexander Gerst (42) ist in der Internationalen Raumstation (ISS) angekommen. Er schwebte im blauen Overall aus seinem Sojus-Raumschiff durch die Verbindungsluke in das Weltraumlabor.
Dort wurden "Astro-Alex", die US-Astronautin Serena Auñón-Chancellor und der russische Kosmonaut Sergej Prokopjew von den US-Astronauten Andrew Feustel und Richard Arnold sowie dem russischen Kosmonauten Oleg Artjemjew empfangen - die zur Feier des Tages blau-weiße Hawaiihemden trugen. Etwa zwei Stunden zuvor hatte die Kapsel "Sojus MS-09" an der ISS angedockt. Vor der Öffnung der Luke musste unter anderem zunächst ein Druckausgleich vorgenommen werden.
Gerst und seine Kollegen waren am Mittwoch vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan zur ISS gestartet. Sie sollen etwa ein halbes Jahr in der Schwerelosigkeit leben und forschen. Der Flug zur Station dauerte planmäßig zwei Tage. Für Gerst ist es der zweite Aufenthalt auf der ISS - ab Herbst wird er zudem der erste deutsche Kommandant.
Zahlreiche Fans von "Astro-Alex" hatten bei Liveübertragungen in Deutschland mitgefiebert. Er soll bis Dezember bleiben, im Herbst übernimmt er als erster Deutscher das Kommando auf der Raumstation. Problemlos hatte die Sojus am Freitagnachmittag an die Raumstation angedockt. In der Flugleitzentrale in Koroljow bei Moskau verfolgten Raumfahrtfunktionäre der Europäischen Weltraumorganisation (Esa), der US-Weltraumbehörde Nasa und der russischen Organisation Roskosmos das Manöver ruhig und routiniert - ohne Jubel und Applaus. Auch Gersts Eltern waren in der Flugleitzentrale dabei. Sie saßen auf der Tribüne und schauten auf den riesigen Bildschirm.
Meter für Meter hatte sich die Sojus-Kapsel zuletzt an die Raumstation herangeschoben. Video-Bilder bei Liveübertragungen der Esa und der US-Weltraumbehörde Nasa zeigten, wie die Kapsel im Licht des orbitalen Sonnenuntergangs näher kam. Darunter war die Erde zu sehen, mit Ozeanen, Gebirgen und Wolken. "Was für ein Blick", und "Viel Glück" kommentierten Zuschauer die Übertragung auf der Nasa-Seite. "Wow! Wow! Wow! Was für ein Bild, was für ein Moment! #Gänsehaut!", schrieb das Deutsche Zentrum für Luft - und Raumfahrt (DLR) auf Twitter nach dem Andocken.
Quelle: ntv.de, sgu/dpa