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Anstieg von 0,8 Prozent CO2-Emissionen erreichen 2024 Rekordwert

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Wenn es so weitergeht, ist das verbleibende CO2-Budget bereits in wenigen Jahren aufgebraucht.

Wenn es so weitergeht, ist das verbleibende CO2-Budget bereits in wenigen Jahren aufgebraucht.

(Foto: picture alliance/dpa)

Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.

Trotz weltweiter Klimaschutzbemühungen werden die CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe Wissenschaftlern zufolge in diesem Jahr einen Rekordwert erreichen. Laut einer neuen Studie des Global Carbon Project werden in diesem Jahr voraussichtlich 37,4 Milliarden Tonnen Kohlendioxid durch die Nutzung von Öl, Gas und Kohle ausgestoßen. Das stellt einen Anstieg von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar. Die Berechnungen basieren auf Monatszahlen und Hochrechnungen bis zum Jahresende und könnten daher leicht über oder unter den aktuellen Schätzungen liegen.

Um trotz dieses massiven Ausstoßes das Ziel einer maximalen Erderwärmung von 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erreichen zu können, müsste die Welt nach Einschätzung der Wissenschaftler bereits bis Ende der 2030er Jahre die Emissionen auf netto Null abgesenkt haben - und damit deutlich früher als von den meisten Staaten vorgesehen. Deutschland strebt dieses Ziel etwa bis 2045 an und zählt damit schon zu den ehrgeizigeren Ländern.

Obwohl diese Schätzung mit Unsicherheiten behaftet sei, sei es klar, "dass das verbleibende Kohlenstoffbudget - und damit die verbleibende Zeit, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen und die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden - fast erschöpft ist", erklärten die 120 Wissenschaftler, die hinter dem Global Carbon Project stehen.

Höhepunkt noch nicht erreicht

Studienleiter Pierre Friedlingstein von der britischen Universität Exeter sagte, obwohl die Auswirkungen des Klimawandels immer dramatischer würden, gäbe es noch keinen Beweis dafür, dass die Nutzung fossiler Brennstoffe "ihren Höhepunkt erreicht hat".

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Erst am Dienstag hatte der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew, dessen energiereiches Land aktuell die UN-Klimakonferenz (COP29) ausrichtet, fossile Brennstoffe wie Öl und Gas als "Gottesgeschenk" bezeichnet. Nach Erkenntnissen der Nichtregierungsorganisation Oil Change International plant Aserbaidschan sogar, seine Produktion fossiler Energien in den kommenden Jahren um 14 Prozent zu steigern.

Die COP29 war am Montag in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku eröffnet worden. Bei den zweiwöchigen Verhandlungen steht die Klimafinanzierung im Mittelpunkt. Thema ist auch die dringend notwendige Reduzierung der weltweiten Treibhausgasemissionen.

Quelle: ntv.de, hny/AFP

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