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Behandlungsleitlinie für Suchthilfe "Crystal-Abhängigkeit ist heilbar"

Meist wird Crystal geschnupft.

Meist wird Crystal geschnupft.

(Foto: picture alliance / dpa)

Etwa 3000 Menschen werden jährlich in Deutschland wegen des Konsums von Crystal Meth auffällig. Die Abhängigkeit von der Droge geht mit besonderen Symptomen einher, für die nun erstmals Behandlungsrichtlinien vorliegen.

In immer mehr Regionen von Deutschland sehen sich Ärzte, Pflegekräfte und Mitarbeiter mit Folgen des Crystal Meth Konsums konfrontiert. 3000 Menschen in Deutschland werden jedes Jahr wegen Crystal-Konsums auffällig. Sie sollen jetzt eine bessere medizinische Versorgung bekommen.

Weltweit wurde nun erstmals das Wissen zur korrekten Behandlung der Methamphetamin-Sucht in einem Leitfaden unter anderem für Mediziner, Therapeuten und die Suchthilfe zusammengefasst, teilte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler mit. Ziel sei es, Menschen aus der Abhängigkeit zu holen, so die CSU-Politikerin. Mortler betonnte bei der Vorstellung des von zahlreichen Experten erarbeiteten Papiers: "Die Abhängigkeit von Crystal Meth ist heilbar."

Grundlage der medizinischen Leitlinie ist internationale Fachliteratur zum Thema. Dabei geht es zum Beispiel um Medikamente für Betroffene und Entzugsangebote. Besonders wird in dem Papier, das das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin mit einem interdisziplinär besetzten Expertenpaneel erarbeitet hat, auf einzelne Symptome wie beispielweise die starke Schädigung der Zähne eingegangen. Ausführlich wird außerdem die besondere Versorgung von schwangeren Abhängigen dargestellt. Crystal Meth kann bei Ungeborenen erhebliche Wachstumsstörungen, Fehlbildungen sowie Lern- und Verhaltensstörungen bewirken. Auch der schwangeren Frau drohen Gefahren.

Mit der medizinischen Leitlinie und ihren 135 Empfehlungen soll mehr Sicherheit im Umgang mit akut intoxikierten oder abhängigen Patienten erreicht werden. Dies sei neben intensiver Präventionsarbeit ein weiterer Baustein im Kampf gegen die Droge.

Ursprünglich war beim Crystal Meth-Konsum vor allem das Grenzgebiet zu Tschechien ein Brennpunkt. Die Droge gilt als stark aufputschend. Nach dem Rausch kann es zu Depressionen und Angstzuständen kommen. Deshalb nehmen Konsumenten oft zusätzlich weitere Drogen. Bei längerfristigem Konsum drohen schwere körperliche Schäden und Psychosen.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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