Traum von Siedlung in 100 Jahren Emirate müssen Mars-Mission verschieben
14.07.2020, 09:41 Uhr
Das ist der Weltraumbahnhof Tanegashima, von hier aus soll die Rakete mit der Sonde "El-Amal" starten.
(Foto: imago/Kyodo News)
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Die Vereinigten Arabischen Emirate müssen ihre erste Mars-Mission verschieben. Der Start der Rakete mit der Sonde "El-Amal" vom japanischen Weltraumbahnhof Tanegashima fiel dem schlechten Wetter zum Opfer. Sie soll nun in der Nacht zu Freitag starten.
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben die erste arabische Mars-Mission wegen schlechten Wetters verschoben. Der Start der Rakete mit der Mars-Sonde "El-Amal", was übersetzt Hoffnung bedeutet, vom japanischen Weltraumbahnhof Tanegashima könne wegen der meteorologischen Bedingungen nicht wie geplant am Dienstag stattfinden, teilte die Regierung der Emirate via Twitter mit. Sie soll nun in der Nacht zu Freitag starten.
Nach den Plänen der Emirate soll die Sonde ab Februar den Roten Planeten umrunden. Ihre Aufgabe ist es, ein umfassendes Bild der Mars-Atmosphäre und seiner meteorologischen Dynamik zu liefern. Die Mission soll aber nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse bringen, sondern auch Wirtschaft und Bildung der VAE positiv beeinflussen. Die Emirate wollen unabhängiger vom Erdöl werden.
Wissenschaftlicher Wettlauf auf dem Mars?
Hinter der Mission steht aber auch noch ein anderes, ein ehrgeiziges Ziel der Emirate: In knapp hundert Jahren wollen sie eine Siedlung auf dem Mars errichten. "El-Amal" soll von einem besonders günstigen Startfenster profitieren, das sich noch bis zum 13. August erstreckt: Mit rund 55 Millionen Kilometern kommt der Mars der Erde so nah wie nur alle 26 Monate. Diesen Umstand wollen auch die USA und China für eigene Mars-Missionen nutzen, die ebenfalls im Juli starten sollen.
China will seinen ferngesteuerten Mars-Rover zwischen dem 20. und 25. Juli auf die sechsmonatige Reise schicken und damit erstmals den Mars erreichen. Das ehrgeizigste Vorhaben verfolgt indes die Nasa. Ihr Rover soll ein ganzes Mars-Jahr, also rund 690 Tage auf Erden, dort verbringen und trägt daher den Namen "Perseverance" - zu Deutsch "Ausdauer". Durch das Sammeln von Gesteins- und Bodenproben im bislang unerforschten Jezero-Krater soll er Rückschlüsse auf Lebensformen ermöglichen, die es womöglich früher auf dem Mars gab. Die Rakete soll frühestens am 30. Juli von Cape Canaveral aus starten.
Quelle: ntv.de, tno/AFP/dpa