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Art aus dem Amazonasgebiet Forscher benennen Eidechse nach ermordetem Umweltschützer

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Bruno Pereira und der britische Journalist Dom Phillips waren am 5. Juni 2022 während einer Reise in das Javari-Tal im Westen Brasiliens verschwunden.

Bruno Pereira und der britische Journalist Dom Phillips waren am 5. Juni 2022 während einer Reise in das Javari-Tal im Westen Brasiliens verschwunden.

(Foto: IMAGO/Fotoarena)

Letztes Jahr kommen im Amazonas ein Umweltschützer und ein Journalist ums Leben, weil sie die Machenschaften einer kriminellen Organisation dokumentierten. Wissenschaftler in Brasilien ehren jetzt den Einsatz von Bruno Pereira für den Wald und benennen eine Eidechsenart nach ihm.

Brasilianische Wissenschaftler haben eine Eidechsen-Art aus dem Amazonasgebiet nach dem vor gut einem Jahr ermordeten Umweltschützer Bruno Pereira benannt. "Wir versuchen immer, die Arten mit Blick auf die Region zu benennen. Aber in dem sozio-ökologischen Szenario, in dem wir in Brasilien leben, mit den vielen Bränden im Amazonasgebiet und der Invasion von indigenen Gebieten, dachten wir, es wäre interessant, die Art nach Menschen zu benennen, die buchstäblich ihr Leben für den Schutz des Waldes gegeben haben", zitierte das Nachrichtenportal G1 die Forscherin Anna Mello von der Universität von Pernambuco.

Insgesamt benannten die Wissenschaftler fünf Eidechsenarten nach Naturschützern. Die Tiere waren schon bekannt, wurden bislang aber zu der Art Iphisa elegans gezählt. In einer Studie in der Fachzeitschrift "Zoological Journal of the Linnean Society" grenzten die Forscher die Arten jetzt voneinander ab und benannten sie neben Pereira auch nach der US-Missionarin Dorothy Stang, den indigenen Aktivistinnen Neidinha Suruí und Alessandra Korap Munduruku sowie der Professorin Katia Pellegrino.

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Pereira und der britische Journalist Dom Phillips waren am 5. Juni 2022 während einer Reise in das Javari-Tal im Westen Brasiliens verschwunden. Das brasilianische Grenzgebiet zu Peru und Kolumbien ist durch illegale Goldsuche, Abholzung, Fischfang und Jagd sowie Drogenschmuggel besonders gefährlich.

Knapp zwei Wochen später teilte die Bundespolizei mit, ihre sterblichen Überreste seien identifiziert worden. Den Ermittlern zufolge wurden die beiden Männer getötet, weil sie die Machenschaften einer kriminellen Organisation für illegalen Fischfang dokumentierten. Der Generalstaatsanwaltschaft zufolge wurde Pereira mit drei Schüssen getötet. Phillips wurde demnach nur getötet, weil er auch vor Ort war. So sollte das vorherige Verbrechen vertuscht werden.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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