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Gefährlicher Weltraumschrott Großer Metallring aus dem All schlägt in Kenia ein

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Weltraumschrott ist ein wachsendes Problem - speziell, wenn er nicht wie geplant beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht. In Kenia kracht ein 500 Kilogramm schwerer Metallring auf den Boden. Mutmaßlich gehört er zu einer Rakete. Experten möchten den Verursacher ausfindig machen.

Aufregung in einem Dorf in Kenia: In der Ortschaft Mukuku im Süden des Landes ist ein großer Metallring eingeschlagen, der mutmaßlich aus dem Weltraum stammt. Es handele sich vermutlich um einen Bestandteil einer Rakete, teilt die kenianische Raumfahrtagentur KSA mit. Der Metallring habe einen Durchmesser von etwa zweieinhalb Metern und sei 500 Kilogramm schwer.

Das Metallteil stürzte der KSA zufolge bereits am Montag in das Dorf. Die Trümmer seien geborgen worden und würden untersucht, schreibt die Raumfahrtbehörde in ihrer Stellungnahme. "Vorläufige Untersuchungen deuten darauf hin, dass es sich bei dem heruntergefallenen Objekt um einen Trennring einer Trägerrakete handelt." Dieser hätte eigentlich beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen oder in unbewohnte Gebiete fallen müssen, etwa in einen Ozean.

"Dies ist ein Einzelfall", betonte die Raumfahrtagentur. Das Objekt stelle keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar. Experten der KSA werden demzufolge versuchen, die Trägerrakete zu identifizieren, um die Verantwortlichen ausfindig machen zu können. "Weltraumschrott ist ein wachsendes Problem, und obwohl es sich hier um einen Einzelfall handeln mag, ist die Gefahr real", teilt sie weiter mit. "Einige Schrottteile sind so groß wie Autos oder sogar Busse. Wenn sie herunterfallen, könnten sie eine erhebliche Gefahr für Eigentum und Menschenleben darstellen. Jeder muss sich dessen bewusst sein."

Erste Klage gegen die NASA?

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Erst im Juni hat eine Familie aus Florida eine Entschädigung von der NASA verlangt, nachdem Weltraumschrott das Dach ihres Hauses durchschlagen hatte. Sie fordert 80.000 Dollar (rund 77.000 Euro) Schadenersatz von der US-Raumfahrtbehörde. Juristen zufolge könnte der Fall wegen des zunehmenden Weltraumschrotts im All einen wichtigen Präzedenzcharakter bekommen: Sollte es nicht zu einer Einigung kommen, ist eine Klage vor Gericht möglich.

Am 8. März traf ein etwa 700 Gramm schweres Objekt das Haus von Alejandro Otero in Florida und schlug ein Loch ins Dach. Otero war zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause, sein Sohn aber schon. Nach einer Analyse bestätigte die NASA, dass es sich um einen Teil einer ausrangierten Batterieladung der Weltraumstation ISS gehandelt hatte, die 2021 im Weltraum abgeworfen wurde. Die NASA versicherte damals, der Weltraumschrott werde "gefahrlos" zurück zur Erde kommen.

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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