Forscher finden Ursache Haarausfall vor Heilung? Studie macht Hoffnung
31.05.2023, 14:03 Uhr (aktualisiert)
Forscher sind womöglich einer Ursache von Haarausfall auf die Spur gekommen.
(Foto: imago images/Panthermedia)
Millionen Menschen weltweit leiden unter Haarausfall. Forscher aus den USA machen nun den möglichen Grund aus. Ein bestimmtes Protein ist demnach verantwortlich - zu viel davon lässt Haare ausfallen. Doch es könnte Betroffenen auch zu neuem Haar verhelfen.
Forscher aus den USA berichten, ein mögliches Mittel gegen Haarausfall gefunden zu haben. Durch die neuen Erkenntnisse soll er verhindert werden können - und sogar eine Regenerierung des Haares möglich sein. Die Wissenschaftler der University of California fanden mit Modellierungen heraus, dass eine bestimmte Substanz in hohen Konzentrationen die Haarfollikel abtötet.
Bei der Substanz handelt es sich um ein Protein mit dem Namen TGF-beta. Dieses steuert laut der im Magazin "Biophysical Journal" veröffentlichten Studie das Wachstum der Haarfollikel - jener Strukturen, die die Haarwurzel umgeben und somit das Haar in der Haut verankern. Das Protein sei sowohl für das Wachstum verantwortlich als auch für das Absterben der Haarfollikel, so die Forscher.
"TGF-beta hat zwei entgegengesetzte Funktionen. Es hilft Haarfollikelzellen, neues Leben zu produzieren, und später hilft es, die Apoptose, den Prozess des Zelltods, zu steuern", sagte Co-Autorin Qixuan Wang laut einer Mitteilung der Universität. Wie bei vielen Chemikalien macht demnach die Menge den Unterschied: Wenn die Konzentration genau richtig ist, lässt sie neue Haare wachsen. Zu viel des Proteins führt zu Haarausfall.
Erneutes Haarwachstum stimulieren
Für Menschen, die unter Haarausfall leiden, könnte dies jedoch Hoffnung bedeuten: Denn Haarfollikel enthalten Stammzellen, die sich in alle möglichen Zellen umwandeln können. "Selbst wenn ein Haarfollikel sich selbst abtötet, wird sein Stammzellenreservoir nicht abgetötet", erklärt Wang. Wenn die überlebenden Stammzellen das Signal zur Regeneration erhielten, würden sie aktiviert und könnten ein neues Follikel bilden.
Wenn es Wissenschaftlern künftig gelingt, den TGF-beta-Spiegel genau zu bestimmen, hätten sie womöglich den Schlüssel zur Wiederbelebung abgestorbener Haarfollikel in der Hand. Das könnte dann eines Tages zur Heilung von Kahlheit führen, die Millionen von Menschen auf der ganzen Welt plagt. Und damit nicht genug: Auch die Wundheilung könnte auf diese Weise beschleunigt werden. "Unsere Arbeit könnte möglicherweise Menschen helfen, die an einer Vielzahl von Problemen leiden", so Wang.
Warum sich die Haarfollikel selbst abtöten, ist übrigens unklar. Einige Hypothesen deuten darauf hin, dass es sich um eine vererbte Eigenschaft von Tieren handelt, die ihr Fell abwerfen, um heiße Sommertemperaturen zu überleben, oder die versuchen, sich zu tarnen.
(Dieser Artikel wurde am Montag, 01. August 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, kst