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Corona-Medikament gegen Alopezie USA lassen Tablette gegen Haarausfall zu

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Alopezie ist eine Autoimmunerkrankung, die zu starkem Haarausfall führt.

Alopezie ist eine Autoimmunerkrankung, die zu starkem Haarausfall führt.

(Foto: imago images/Sven Ellger)

Schwerer Haarausfall ist für viele Betroffene ein sehr sensibles Thema - das hat spätestens der Eklat um Schauspieler Will Smith und seine Ehefrau Jada Pinkett bei der Oscar-Verleihung gezeigt. Allein in den USA leiden mehr als 300.000 Menschen an Alopezie. Ein Medikament weckt nun Hoffnung.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat eine Tablette gegen schwere Fälle von Haarausfall zugelassen. Die Zulassung des Medikaments Baricitinib werde "dazu beitragen, einen erheblichen ungedeckten Bedarf für Patienten mit schwerer Alopecia areata zu decken", erklärte der für Dermatologie zuständige FDA-Direktor Kendall Marcus.

Baricitinib reguliert Entzündungsreaktionen und ist bislang für die Behandlung von Arthritis sowie Corona-Patienten in Krankenhäusern zugelassen. Alopezie ist eine Autoimmunerkrankung, die zu starkem Haarausfall führt. Die Krankheit war zuletzt durch den Fall der US-Schauspielerin Jada Pinkett Smith in den Vordergrund gerückt. Deren Ehemann Will Smith hatte bei der Oscar-Verleihung dem Komiker Chris Rock für einen Witz über den kahlen Kopf seiner Frau eine Ohrfeige verpasst.

Keine seltene Krankheit

Die Krankheit ist nicht selten; allein in den USA sind jährlich mehr als 300.000 Menschen betroffen. Die Zulassung des Medikaments stützt sich auf die Ergebnisse zweier klinischer Studien mit insgesamt 1200 Erwachsenen mit schwerer Alopezie.

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In jeder Studie wurden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt: eine Gruppe, die nur ein Placebo erhielt, eine zweite Gruppe, die täglich eine Dosis von zwei Milligramm und eine dritte Gruppe, die täglich eine Dosis von vier Milligramm erhielt. Nach 36 Wochen wuchsen bei fast 40 Prozent der Personen, die die höhere Dosis erhielten, 80 Prozent der Kopfhaare nach. Zum Vergleich: Bei der Gruppe mit der niedrigeren Dosierung waren es nur 23 Prozent, bei der Kontrollgruppe nur fünf Prozent.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Baricitinib gehörten Infektionen der oberen Atemwege, Kopfschmerzen, Akne, ein erhöhter Cholesterinspiegel und ein Anstieg eines Enzyms namens Kreatinphosphokinase. Es gibt auch andere Behandlungen gegen schweren Haarausfall, die allerdings als experimentell gelten und keine Zulassung in den USA haben.

Quelle: ntv.de, hek/AFP

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