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Gefahr fürs UngeboreneInstitut warnt Schwangere vor bestimmten Fischarten

31.05.2024, 09:42 Uhr
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Insbesondere große und ältere Raubfische gilt es beim Essen zu meiden. (Foto: Picture Alliance)

Fisch essen kann die Gesundheit fördern. Ein Bundesinstitut warnt jetzt allerdings Schwangere vor dem Verzehr mancher Arten, darunter auch beliebte Sorten wie Thunfisch. Den Angaben zufolge könnte eine Quecksilberverbindung zum Problem für den ungeborenen Nachwuchs werden.

Schwangere und Stillende sollten dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zufolge den Verzehr bestimmter Arten von Fischen meiden. In Fischen, Muscheln, Krabben und Tintenfischen reichere sich die Quecksilberverbindung Methylquecksilber (MeHg) an, teilte das Institut mit. Gesundheitliche Beeinträchtigungen seien für die meisten Menschen nicht zu erwarten. Doch die Verbindung kann dem BfR zufolge die neurologische Entwicklung von Ungeborenen und Säuglingen stören.

Mit Blick auf Schwangere und Stillende wies BfR-Präsident Andreas Hensel darauf hin, dass sich die Aufnahme von Methylquecksilber durch Verzicht auf bestimmte Fischarten verringern lasse. Insbesondere in großen und älteren Raubfischen, wie Hai, Schwertfisch oder Thunfisch, würden die höchsten Methylquecksilber-Konzentrationen gemessen. Auch in Rotbarsch seien vergleichsweise hohe Werte registriert worden. Für die Stellungnahme werteten die Forscher Daten einer Studie aus, in der das BfR untersucht hat, welche Stoffe in welchen Konzentrationen in Lebensmitteln enthalten sind.

Methylquecksilber entstehe, wenn Bakterien natürlicherweise vorkommende anorganische Quecksilberverbindungen aufnehmen und in organische umwandeln. Diese können über die Nahrungskette auch beim Menschen ankommen, wie das BfR erläuterte. Neben einer möglichen Aufnahme von Methylquecksilber seien aber auch die gesundheitlichen Vorteile des Fischverzehrs zu beachten: Dazu zählen die Versorgung mit Vitaminen, Spurenelementen und bestimmten mehrfach ungesättigten Fettsäuren.

Das BfR und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung raten Schwangeren zudem generell von rohem Fisch und rohen Meeresfrüchten ab. Diese werden zum Beispiel oft in Sushi und Sashimi verarbeitet und enthalten möglicherweise Listerien. Die Bakterien können eine Listeriose auslösen, was in schlimmeren Fällen eine Fehlgeburt, Frühgeburt oder Infektion des Neugeborenen zur Folge haben kann.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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