So kann man sich schützen Jede Sekunde infiziert sich ein Mensch mit Genitalherpes
11.12.2024, 08:12 Uhr Artikel anhören
Die Genitalherpes-Erreger nisten sich in den Nervenknoten (Ganglien) am unteren Ende der Wirbelsäule ein.
(Foto: picture alliance / BSIP)
Genitalherpes gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten: Fast 846 Millionen Menschen sind weltweit betroffen. Dennoch wird über das Thema nur wenig gesprochen. Wie man sich schützen kann, verrät die WHO.
Von den Menschen zwischen 15 bis 49 Jahren lebt nach einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit mehr als jeder fünfte mit einer Genitalherpes-Infektion. Das sind insgesamt 846 Millionen Menschen.
Jede Sekunde stecke sich mindestens eine Person mit dem Erreger an - das entspreche 42 Millionen Menschen pro Jahr, heißt es in einer WHO-Studie, die in der Fachzeitschrift "Sexually Transmitted Infections" veröffentlicht wurde. Die Schätzungen beziehen sich auf das Jahr 2020.
Viren bleiben lebenslang im Körper
Genitalherpes ist eine der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten und erhöht das Risiko einer Infektion mit dem Aids-Virus HIV. Durch die offenen Stellen in der Haut können HI-Viren leichter eindringen.
90 Prozent der Infizierten haben keine oder unauffällige Symptome. Wenn Beschwerden auftreten, entsteht in der Regel ein schmerzhafter Ausschlag im Genitalbereich. Oft fühlt man sich zusätzlich krank und fiebrig. Die Symptome klingen meist nach 1 bis 2 Wochen von allein ab. Es gibt jedoch Behandlungen, die die Beschwerden lindern und einen Ausbruch verkürzen können.
Die Herpes-Viren bleiben nach der Ansteckung lebenslang im Körper und können immer wieder zu Ausbrüchen führen. Ernst könne dies für Babys sein, wenn ihre Mutter sich spät in der Schwangerschaft infiziert und das Kind während der Geburt ansteckt, so die WHO.
Schutz durch Kondome
Weil die Genitalien betroffen sind, verhinderten Scham und Stigma, dass über die Krankheit gesprochen werde, schreiben die Studienautoren. Sie fordern neue Therapien und Impfungen. Genitalherpes verursacht demnach im Jahr 35 Milliarden Dollar Kosten, etwa durch Behandlungsausgaben und Produktivitätsverluste, wenn Infizierte krank sind.
Die Nutzung von Kondomen könne das Risiko einer Ansteckung verringern, so die Autoren. Wer nach einer Ansteckung Symptome habe, solle auf Sex verzichten, um Partner oder Partnerinnen nicht anzustecken.
Quelle: ntv.de, hny/dpa