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"Drei Grad wären Katastrophe" Latif: 1,5-Grad-Ziel nicht mehr erreichbar

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Aktuell sei die Welt schon bei gut einem Grad Erwärmung angekommen, sagte Mojib Latif.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der Klimaforscher Latif wirft der internationalen Politik kollektives Versagen vor: Das Klimaproblem sei in den vergangenen Jahrzehnten quasi ignoriert worden. Was den Kampf gegen die Erderwärmung betrifft, zeigt sich der Experte alles andere als optimistisch.

Das Ziel, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, ist nach Überzeugung des Klimaforschers und Meteorologen Mojib Latif nicht mehr zu erreichen. Vermutlich würden nicht einmal zwei Grad geschafft, sagte der Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. "Nimmt man das, was die Politik weltweit derzeit macht, sind wir eher auf dem Kurs drei Grad."

"Wir nähern uns dem Punkt, an dem man sich eingestehen muss: Die Zeit ist abgelaufen", fügte der Wissenschaftler hinzu. Die internationale Politik habe auf der ganzen Linie versagt, trotz Paris und anderer Konferenzen. Aktuell sei die Welt schon bei gut einem Grad Erwärmung angekommen. "Drei Grad wären eine Katastrophe."

Latif warf der Politik Tatenlosigkeit vor. Es gebe scheinbar immer Wichtigeres als den Umweltschutz, beklagte der Klimaforscher. "Weltweit betrachtet haben wir in den letzten Jahrzehnten das Klimaproblem praktisch ignoriert", sagte er.

Vertreter von mehr als 40 Ländern sind am heutigen Montag in Berlin zusammengekommen, um im Rahmen des Petersberger Klimadialogs die nächste Weltklimakonferenz Ende des Jahres vorzubereiten. Co-Gastgeber des Treffens im Auswärtigen Amt sind Deutschland und Ägypten.

Quelle: ntv.de, mbe/AFP

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