Liebenswerte Mutation Lil Bub hat zwei Gen-Defekte
05.03.2019, 17:52 Uhr
Lil Bub sieht nicht nur lustig aus, sie lässt sich auch gut vermarkten.
(Foto: lilbub.com / Mike Bridavsky)
Neben Grumpy Cat ist auch Lil Bub ein Katzenstar im Netz. Die zahnlose getigerte Mieze, die mehr Zehen hat als ihre Artgenossen, fasziniert die Fangemeinde. Forscher können nun die Besonderheiten des tierischen Internet-Lieblings erklären.
Zwei seltene genetische Veränderungen lassen die von Millionen Internetnutzern bestaunte Katze Lil Bub besonders putzig aussehen. Forscher des Berliner Max-Delbrück-Centrums, des Berliner Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik und der Universität Pennsylvania (USA) hatten das Erbgut des Vierbeiners unter die Lupe genommen, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung der Forschungseinrichtungen hieß.
Demnach sei eine Gen-Veränderung für die Entwicklung des zusätzlichen sechsten Zehs an ihren Pfoten, die sogenannte Polydaktylie, verantwortlich, die andere für die Knochenerkrankung Osteopetrose, aus der auch die geringe Größe und kurze Schnauze des Katzenfräuleins resultiert.
Markenzeichen von Lil Bub sind zudem ihre großen grünen Augen und ihre stets aus dem zahnlosen Maul herabhängende Zunge. Ihr Herrchen Mike Bridavsky hatte die Katze 2011 als Baby in einem Schuppen im ländlichen Indiana (USA) gefunden. Mit mehreren eigenen Profilen machte er sie im Internet berühmt, wo Lil Bub inzwischen eine riesige Fangemeinde hat. Sogar ein Bub Store mit Kuscheltieren, Tassen und T-Shirt soll bald geöffnet werden.
Bridavsky hatte den Forschern in Berlin eine Blutprobe von Lil Bub geschickt, um diese auf Anomalien untersuchen zu lassen. Die Entschlüsselung von Lil Bubs Erbgut hat durchaus einen ernsten Hintergrund. Die Mutationen zu identifizieren, die Bubs Aussehen zugrundeliegen, könnten helfen, diese seltenen Erkrankungen auch beim Menschen besser zu verstehen, sagte Daniel Ibrahim vom Max-Planck-Institut.
Quelle: ntv.de, jaz/dpa