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Vitaminreiche Wildpflanze Löwenzahn ist ein wahres Kraftpaket aus der Natur

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Ob als Tee, Sirup oder im Salat: Löwenzahn schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch gesund.

Ob als Tee, Sirup oder im Salat: Löwenzahn schmeckt nicht nur gut, sondern ist auch gesund.

(Foto: picture alliance / Andreas Gillner)

Von vielen als bloßes Unkraut betrachtet, offenbart Löwenzahn bei genauerem Hinsehen seine wahren Talente. Als Vitaminbombe in der Küche und als Heilpflanze in der Naturmedizin ist er mehr als nur eine hübsche gelbe Blüte am Straßenrand.

Er wird oft als lästiges Unkraut angesehen. Doch in Wirklichkeit ist der Löwenzahn eine ziemlich fleißige Pflanze, die den Boden durch seine tiefen Wurzeln auflockert, dadurch Erosion verhindert und gleichzeitig Nährstoffe in tiefere Bodenschichten transportiert. Er kann in fast jedem Boden gedeihen, durchbricht Beton, kommt durch jede Ritze und ist so der Houdini unter den Wildpflanzen. Gleichzeitig versorgt er Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten mit seinem Nektar und seinen Pollen.

Wer Löwenzahn nutzen möchte, sollte junges Grün im Frühjahr sammeln, wenn die Blätter am zartesten sind. Einfach die Blätter direkt aus der Erde ziehen, gut waschen, und schon sind sie bereit für den Salat. Die besten Blätter wachsen lichtgeschützt ganz nah am Boden. Je zarter die Blätter, desto weniger bitter ist der Geschmack, der vom Bitterstoff Taraxacin in Blättern, Saft und Wurzeln kommt. Untergemischt in andere grüne Salate kann man seinen Gaumen auch erst einmal an das Grün aus dem Garten gewöhnen, das vergleichbar mit Radicchio oder Chicorée ist. Je älter die Pflanzen werden, desto mehr Bitterstoffe enthalten sie. Diese Löwenzahnblätter können dann aber kurz blanchiert werden, das mildert das Bittere. Es hilft auch, wenn man sie 30 Minuten in kaltes Salzwasser legt.

Die Wurzeln? Im Herbst ausgraben, trocknen und für einen erdigen Tee aufbewahren. In kargeren Zeiten wurden die Wurzeln geröstet und als Kaffee-Ersatz verwendet.

Und die Blüten? Als ausgefallene Tortendekoration eignen sich die knallgelben Blüten. Die zarten Blütenblätter können auch in Tortencremes gerührt werden - ein echter Hingucker. Zum Süßen von Müsli oder anderen Süßspeisen ist der Löwenzahn-Honig beziehungsweise -Sirup ein Geheimtipp: Wir verraten auch gleich das Rezept.

Rezept für Löwenzahn-Sirup:

  • 400 Löwenzahnblüten
  • 1 Liter Wasser
  • 1 kg Zucker
  • 2 Zitronen, in Scheiben geschnitten
Zum Süßen von Müsli oder Süßspeisen: Löwenzahn-Sirup.

Zum Süßen von Müsli oder Süßspeisen: Löwenzahn-Sirup.

(Foto: Istock)

Zunächst sollten die gelben Blütenteile von den grünen getrennt werden, um Bitterkeit zu vermindern. Blüten gründlich waschen. Wer faul ist, kann diesen Schritt auch überspringen. Löwenzahnblüten und Wasser in einen Topf geben. Zitronenscheiben hinzufügen, aufkochen und 30 Minuten köcheln lassen. Anschließend Topf vom Herd nehmen und über Nacht abgedeckt ziehen lassen.

Am nächsten Tag dann die Blütensuppe durch ein feines Sieb oder Tuch gießen und die festen Bestandteile entfernen. Die gefilterte Flüssigkeit in den Topf zurückgeben, Zucker hinzufügen und die Mischung eine Stunde köcheln lassen, bis sie eindickt. Der heiße Sirup sollte schließlich in sterilisierte Gläser gefüllt und verschlossen werden. Kühl und dunkel lagern.

Warum ist Löwenzahn so gesund?

Rezept für Löwenzahntee

Rezept für Löwenzahntee

(Foto: Istock)

Löwenzahn tut gut. Er kurbelt dank seiner Bitterstoffe die Verdauung an und unterstützt die Leber. Seine entzündungshemmenden Eigenschaften können dabei helfen, den Körper fit zu halten. Traditionell wird er zur Unterstützung der Nieren- und Gallenfunktion sowie zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems verwendet.

Löwenzahn ist zudem ein echter Alleskönner: Die in ihm enthaltenen Bitterstoffe bringen die Speichel- und Magensaftproduktion so richtig in Schwung, was wiederum die Verdauungsenzyme auf Trab bringt und die Gallenaktivität anheizt. Das führt dazu, dass sich Blähungen und das Gefühl, zu voll zu sein, verabschieden. Perfekt also, wenn man sich nach einem üppigen Essen etwas überladen fühlt.

Aber Löwenzahn kann noch mehr: Er ist ein toller Partner beim Abnehmen, denn seine Inhaltsstoffe bringen den Stoffwechsel auf Hochtouren. Kein Wunder also, dass er immer noch in Tees zur Blutreinigung und Entschlackung zu finden ist.

Entwässernde Eigenschaften

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Löwenzahnsalat ist ein echtes Nährstoffwunder. Er enthält bis zu 40 Mal mehr Vitamin A als andere Gemüsesorten, 9 Mal mehr Vitamin C, 4 Mal mehr Vitamin E sowie Magnesium. Auch beim Kalzium trumpft er mit dem 8-Fachen auf, bietet 3 Mal so viel Eisen und doppelt so viel Protein. Sogar beim Eisengehalt übertrifft Löwenzahn den von Spinat um das 30-Fache.

Ein weiterer Pluspunkt ist sein hoher Kaliumgehalt, der bis zu fünf Prozent betragen kann. Deshalb, trotz seiner entwässernden Eigenschaften, muss man sich keine Sorgen um einen Kaliummangel machen - im Gegensatz zu vielen künstlichen Entwässerungsmitteln. Diese harntreibende und entschlackende Wirkung hat dem Löwenzahn auch viele seiner unrühmlichen Spitznamen eingebracht, wie Pissblume und Bettschisser.

Quelle: ntv.de

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