Wissen

Gefährliche WachmacherMann erleidet Schlaganfall durch zu viele Energydrinks

11.12.2025, 12:20 Uhr
Close-up-of-man-in-wheelchair-with-IV-cannula-in-hand-Overweight-patient-in-hospital-gown-waiting-for-medical-examination-in-hospital-Close-up-of-man-in-wheelchair-with-IV-cannula-in-hand-Overweight-patient-in-hospital-gown-waiting-for-medical-examination-in-the-hospital
Die Ursache für den Schlaganfall sehen die Ärzte in zu vielen Energydrinks. (Foto: IMAGO/HalfPoint Images)

Ein Mann muss ins Krankenhaus, weil sich seine linke Seite taub anfühlt. Nachdem sein Blutdruck gemessen wird, ist klar: Er ist ein Notfall. Bei der Ursachensuche stoßen die behandelnden Ärzte auf eine viel zu hohe Dosis an flüssigen Wachmachern.

Durch den ungewöhnlich hohen Konsum von Energydrinks hat ein sonst kerngesunder Mann einen Schlaganfall erlitten. Über den besonderen medizinischen Fall berichtet ein Ärzte-Duo vom Nottingham University Hospital im "British Medical Journal". Der 54-Jährige kam mit plötzlich auftretender Taubheit in der linken Körperseite und Problemen mit dem Gleichgewicht, beim Gehen, Schlucken und Sprechen in die Notaufnahme des Krankenhauses. Der Verdacht auf einen milden Schlaganfall wurde schnell durch eine MRT-Untersuchung des Gehirns bestätigt.

Außer einem extrem hohen Blutdruck konnten die behandelnden Ärzte jedoch keine anderen Auslöser oder Risikofaktoren für den Schlaganfall feststellen. Nach medikamentöser Behandlung des Bluthochdrucks konnte der Mann drei Tage später aus dem Krankenhaus entlassen werden. Doch bei Nachuntersuchungen zeigte sich wieder gefährlicher Bluthochdruck, an dem auch die bis zu fünf verschiedenen Blutdrucksenker nichts änderten.

Vorliebe für Energydrinks erst spät als Ursache erkannt

Die Ärzte wollten schließlich dem gefährlichen Hochdruck auf den Grund gehen und befragten ihren Patienten nach Lebensstil und -gewohnheiten. "Um bei der Arbeit wach zu bleiben, trank er täglich acht Energy-Drinks - jeweils zwei Dosen zu vier verschiedenen Tageszeiten", wird der Arzt Sunil Munshi bei CCN zitiert. Das bedeutet: Der Lagerarbeiter nahm täglich 1200 bis 1300 Milligramm Koffein zu sich und damit deutlich mehr als die empfohlene maximale Tagesaufnahme von 400 Milligramm. Daraufhin wurde er angehalten, die Energydrinks ab sofort wegzulassen.

Der völlige Verzicht führte bereits nach einer Woche dazu, dass sich sein Blutdruck normalisierte und er nach kurzer Zeit sämtliche Blutdrucksenker absetzen konnte. Von dem Taubheitsgefühl in den Fingern der linken Hand und den Zehen erholte sich der Mann eigenen Angaben zufolge jedoch nicht. Für die Ärztin Martha Coyle, die zusammen mit Sunil Munshi über diesen Fall berichtet, besteht in diesem Fall kein Zweifel daran, dass der Konsum der Energydrinks zu dem extrem hohen Blutdruck und damit zu dem Schlaganfall geführt hat.

Coyle und Munshi fordern einerseits strengere Regeln für Energydrinks und andererseits mehr Aufklärung über mögliche Herz-Kreislauf-Risiken durch deren Konsum. Das gelte besonders für jüngere Menschen, die insgesamt als weniger gefährdet für Schlaganfälle gelten.

Quelle: ntv.de, jaz

SchlaganfallGesundheit