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Neuer Chip soll Meilenstein sein Microsoft meldet Durchbruch bei Quantencomputern

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Microsoft stellt einen neuen Chip vor, dessen Kern-Architektur auf einem sogenannten Topoleiter beruht. Mit ihm soll es statt in Jahrzehnten schon in Jahren möglich sein, funktionierende Quantencomputer zu realisieren.

Kürzlich löste Nvidia-Chef Jensen Huang einen Kurseinbruch bei Aktien aus, die im Zusammenhang mit Quantencomputing stehen. "Wenn man sagen würde, dass in 15 Jahren sehr nützliche Quantencomputer existieren würden, wäre das wahrscheinlich optimistisch", sagte er. Möglicherweise folgt jetzt ein Kurssprung, denn Microsoft hat einen neuen Chip vorgestellt, der dies bereits in einigen Jahren ermöglichen soll.

Der "Majorana 1" nutzt laut Pressemitteilung den weltweit ersten Topoleiter. Dabei handelt es sich um ein Material, das Majorana-Teilchen beobachten und steuern kann. Deren Besonderheit ist, dass sie zeitgleich ihre eigene Antimaterie sind. Auf diese Weise soll es möglich sein, skalierbare Qubits zu erzeugen, die die Bausteine für Quantencomputer sind.

Wie die Erfindung von Halbleitern die heutigen Smartphones, Computer und Elektronikgeräte ermöglicht habe, böten Topoleiter-Chips einen Weg zur Entwicklung von Quantensystemen, die auf eine Million Qubits skaliert werden können, schreibt Microsoft. Damit seien sie in der Lage, die komplexesten industriellen und gesellschaftlichen Probleme zu lösen.

Man habe sich gefragt, welche Eigenschaften ein Transistor für das Quanten-Zeitalter haben müsse, sagt Chetan Nayak, technischer Mitarbeiter bei Microsoft. "Und so sind wir wirklich hierhergekommen – es ist die besondere Kombination, die Qualität und die wichtigen Details in unserem neuen Materialstapel, die eine neue Art von Qubit und letztlich unsere gesamte Architektur ermöglicht haben."

Schwelle überschritten

Ein Chip, auf dem eine Million Qbits untergebracht werden können, stelle eine Schwelle dar, die Quantencomputer überschreiten müssten, um transformative, realistische Lösungen zu liefern, so die Pressemitteilung. Dazu gehörten etwa die Aufspaltung von Mikroplastik in harmlose Nebenprodukte oder die Erfindung selbstheilender Materialien für den Bau, die Fertigung oder das Gesundheitswesen.

"Was auch immer Sie im Quantenbereich tun, es muss einen Weg zu einer Million Qubits geben. Wenn nicht, werden Sie gegen eine Wand laufen, bevor Sie die Größenordnung erreichen, in der Sie die wirklich wichtigen Probleme lösen können, die uns motivieren", sagte Nayak. "Wir haben tatsächlich einen Weg zu einer Million gefunden."

Quelle: ntv.de, kwe

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