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Springspinne aus Lateinamerika Zahl der Spinnenarten erreicht neuen Rekord

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Guriurius minuano ist offiziell der 50.000 Eintrag im Weltspinnenkatalog.

(Foto: Damián Hagopián)

Nicht jeder verbindet mit Spinnen angenehme Gefühle, aber dahinter verbergen sich faszinierende Arten. Nach 265 Jahren beschreiben Forschende eine weitere Spinnenart. Es ist die Nummer 50.000. Vermutlich gibt es noch einmal so viele.

Die Liste der bekannten Spinnenarten ist auf 50.000 angewachsen. Die neueste Art namens Guriurius minuano wurde in Lateinamerika identifiziert, wie die Herausgeber des World Spider Catalogue (Weltspinnenkatalog) am Naturhistorischen Museum in Bern bekannt gaben.

Guriurius minuano gehört zur Familie der Springspinnen und kommt im südlichen Brasilien, in Uruguay und bei Buenos Aires in Argentinien vor. Sie stellt ihrer Beute auf Sträuchern und Bäumen nach. Guriurius minuano wurde von einem Team um die brasilianische Wissenschaftlerin Kimberly Marta erstmals beschrieben. Der Artname ist dem ausgestorbenen Volk der Minuane gewidmet, die dasselbe Gebiet besiedelten. Der indigene Name bezieht sich auf einen kalten, aus der Polarregion stammenden Südwestwind in dieser Gegend.

"Wir schätzen, dass es noch ungefähr 50.000 weitere Spinnenarten zu entdecken gibt", teilen die Herausgeber des World Spider Catalog mit. Die erste Spinne wurde 1757 wissenschaftlich beschrieben. Also benötigten die Fachleute für 50.000 Arten 265 Jahre. Die Geschwindigkeit der Artneubeschreibungen hat sich aber kontinuierlich erhöht und für die zweite Hälfte der Spinnenarten der Welt wird die internationale Gemeinschaft vermutlich weniger als 100 Jahre benötigen, so die Experten.

Wichtige ökologische Funktion

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Laut den Betreibern des globalen Spinnenkatalogs haben Spinnen auch für Menschen eine wichtige ökologische Bedeutung, weil sie pro Jahr hunderte Millionen Tonnen Insekten fressen und so Insektenpopulationen regulieren. Die Tausenden Spinnenarten werden 120 Familien zugeordnet, zu ihnen gehören beispielsweise die Webspinnen, aber auch Weberknechte, Skorpione, Pseudoskorpione und Milben inklusive Zecken.

Spinnentiere sind im Grundaufbau in Kopfbruststück und Hinterleib gegliedert. Sie besitzen zwei Paar Mundwerkzeuge (Kiefertaster, Kieferklauen) und vier Paar gegliederte Laufbeine. Sie atmen durch Fächertracheen und sehen durch Punktaugen.

(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 07. April 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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