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Erste Expeditionsergebnisse Ozeane versauern nachweisbar

Forscher entnehmen Wasserproben aus dem eisigen Meer an der Nordwestküste von Spitzbergen.

Forscher entnehmen Wasserproben aus dem eisigen Meer an der Nordwestküste von Spitzbergen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Meeresforscher messen in der Arktis mit Hilfe riesiger Versuchsgefäße die Versauerung des Ozeans. Als federführendes Institut hat das Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) an der Nordwestküste Spitzbergens neun "Mesokosmen" verankert - diese sind 17 Meter lang und damit die größten "Reagenzgläser" der Welt. "Aktuelle Messungen zeigen, dass der Ozean bereits saurer geworden ist", erklärte  der Kieler Meeresbiologe Prof. Ulf Riebesell. Greenpeace unterstützt das Projekt.

Die Ozeane speichern einen großen Teil des von Menschen verursachten Kohlendioxids und wirken damit der Erderwärmung entgegen. Seit Beginn der Industrialisierung haben sie den Angaben zufolge bereits so viel CO2 aufgenommen, dass der Säuregrad des Wassers um 30 Prozent gestiegen ist. Bis 2100 werde er voraussichtlich noch einmal um 100 Prozent wachsen, wenn der CO2-Ausstoß in derzeitigem Umfang fortgesetzt wird, vermuten die Forscher. Polargebiete reagieren besonders sensibel auf diesen Versauerungsprozess.

Die nun im Kongsfjord bei Spitzbergen eingesetzten Geräte umschließen jeweils eine Seewassersäule von etwa 50 Kubikmetern. 35 Wissenschaftler aus elf europäischen Instituten erforschen nun in einem EU-Projekt auch, welche Folgen die Versauerung für die Lebewesen hat. Nach Überzeugung der Wissenschaftler wird die Erderwärmung die dortigen Umweltbedingungen drastisch ändern. Das multidisziplinäre Experiment vor Spitzbergen läuft bis Mitte Juli.

Quelle: ntv.de, dpa

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