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H1N1 dominiert Grippewelle Schweinegrippe infiziert immer mehr Menschen

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Ob es sich um H1N1 oder einen anderen Influenza-Subtyp handelt, lässt sich anhand der Symptome kaum herausfinden.

Ob es sich um H1N1 oder einen anderen Influenza-Subtyp handelt, lässt sich anhand der Symptome kaum herausfinden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nach Corona rollt jetzt die Grippewelle über Deutschland - und bringt einen alten Bekannten mit: die sogenannte Schweinegrippe. Das H1N1-Virus bestimmt mittlerweile das Infektionsgeschehen. Doch wie gefährlich ist der Erreger? Ein Mediziner klärt auf.

Der Winter ist Virus-Zeit: In den vergangenen Wochen sorgte das Coronavirus für viele Infektionen. Jetzt nimmt laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) die Aktivität von SARS-Cov-2 endlich deutlich ab. Zeit zum Aufatmen bleibt allerdings nicht. Denn die nächste Virus-Welle schwappt bereits über Deutschland: die Grippe. Dem RKI zufolge wurden in Laborproben am häufigsten Viren des Typs Influenza A (H1N1) pdm09 nachgewiesen, besser bekannt als Schweinegrippe.

Die sogenannte Schweinegrippe ist beim Menschen eine "normale" Grippe, die durch Influenza-A-Viren ausgelöst wird. Erstmals trat dieser Subtyp während der Grippe-Pandemie 2009 auf. Er zirkuliert laut RKI seitdem auch saisonal in Deutschland, zuletzt deutlich in der Saison 2018/19. "Das Schweinegrippe-Virus infiziert vorrangig jüngere Menschen und auch Schwangere, während die anderen Influenza-Varianten eher bei den Älteren zuschlagen", erklärt der Präventionsmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht ntv. Zudem verursache H1N1 eher milde Verläufe im Vergleich zu manch anderen Influenza-Viren.

Hinsichtlich der Symptome ist eine Infektion mit H1N1 nur schwer von einer normalen Grippe zu unterscheiden. Die ersten Symptome treten nach einem bis maximal vier Tagen auf:

  • plötzlich hohes Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Schnupfen
  • eventuell Halsschmerzen
  • Husten
  • Muskel- und Gliederschmerzen.

Hinzu können Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall kommen. Diese Symptome treten bei einer normalen Grippe nicht auf.

Wer sich schützen sollte

Wenn Influenza A (H1N1) pdm09-Viren in Grippewellen dominieren - wie es jetzt der Fall ist - kam es bislang "auch bei jüngeren Erwachsenen und Kindern zu sehr schweren Erkrankungen und Todesfällen", schreibt das RKI. Dies sei "insbesondere beim Vorliegen von Grundkrankheiten" der Fall. Jedoch seien derart schwere Verläufe bei jungen Menschen selten.

Auch Mediziner Specht beruhigt: "H1N1 gehört sicherlich nicht zu den gefährlichsten Grippeviren, da gibt es andere Varianten, die mit mehr Todesfällen verbunden sind." Dennoch sagt auch er: Menschen mit Vorerkrankungen drohe ein schwerer Verlauf. Besonders gefährdet sind Kinder unter 5 Jahre, Schwangere, Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen - darunter chronische Herz- und Lungenerkrankungen, Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus, Immundefekte, neurologische und neuromuskuläre Erkrankungen oder Fettleibigkeit.

Insbesondere diesen Personengruppen wird eine Grippeimpfung empfohlen, denn diese schützt auch vor der Schweinegrippe. "In diesem Impfstoff sind immer Antigene von vier verschiedenen Viren enthalten", erklärt Specht. "Man schaut, was in der aktuellen Saison relevant werden wird und bietet dann diese Virustypen in der Impfung an. H1N1 ist mit drin enthalten."

Quelle: ntv.de, hny

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