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Rekord-Bekanntmachung Teleskop Kepler findet 1284 neue Planeten

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Draußen im All wimmelt es nur so von fernen Planeten: Die Nasa gibt nun auf einen Schlag die Entdeckung von mehr als 1200 neuen Planeten bekannt, deren Existenz bestätigt werden kann. Die Forscher hoffen, bald eine zweite Erde im All zu finden.

Astronomen haben die Existenz von mehr als 1200 Planeten bei anderen Sternen bestätigt. Die sogenannten Exoplaneten waren mit dem Weltraumteleskop Kepler der US-Raumfahrtbehörde Nasa erspäht worden. Eine neue Analyse habe nun gezeigt, dass es sich bei 1284 der "Kepler"-Kandidaten (die entdeckten Planeten werden zunächst alle "Kepler" benannt und mit einer zusätzlichen fortlaufenden Nummer versehen) tatsächlich um ferne Planeten handele, teilte die Nasa mit. "Das ist die größte Zahl von Exoplaneten, die je auf einmal bekanntgegeben worden sind", sagte der Hauptautor der Analyse, Timothy Morton von der Princeton University im US-Bundesstaat New Jersey, auf einer Pressekonferenz in Washington.

Weltraumteleskop Kepler

Das Weltraumteleskop Kepler ist eine Mission der Nasa zum Aufspüren von erdähnlichen Exoplaneten. Dazu untersucht das Teleskop mehr als 100.000 Sterne auf kleine Schwankungen in ihrer Helligkeit. Diese Schwankungen können durch einen Transit hervorgerufen werden - also wenn ein Planet aus unserer Sicht genau vor dem Stern vorbeizieht.

Im März 2009 ist das Weltraumteleskop in eine Umlaufbahn um die Sonne gestartet, auf der es der Erde folgt. Bereits im Januar 2010 entdeckte Kepler die ersten Planeten.

Mit der neuen Untersuchung habe sich die Zahl bestätigter "Kepler"-Exoplaneten mehr als verdoppelt, betonte Nasa-Chefwissenschaftlerin Ellen Stofan. "Das macht uns Hoffnung, dass wir irgendwann da draußen bei einem Stern ähnlich unserem eigenen eine weitere Erde entdecken." Der Nasa-Planetenjäger Kepler hatte bis zum Juli 2015 insgesamt 4302 Kandidaten für Exoplaneten entdeckt. 984 davon waren bereits früher bestätigt worden. 1284 weitere Kandidaten werden nun durch die neue Analyse im Fachblatt "The Astrophysical Journal" bestätigt. Bei 707 Kandidaten handele es sich dagegen höchstwahrscheinlich um falschen Alarm, führten die Wissenschaftler aus. 1327 weitere Kandidaten seien wahrscheinlich echte Planeten, eine Bestätigung dafür stehe jedoch noch aus.

Insgesamt hatten Astronomen mit verschiedenen Instrumenten bereits mehr als 2100 Planeten bei anderen Sternen entdeckt. Mit der neuen Analyse der Kepler-Beobachtungen steigt die Zahl bekannter Exoplaneten nun auf rund 3400.

Das Weltraumteleskop Kepler war 2009 zur Suche nach fernen Planeten ins All geschossen worden. Das fliegende Observatorium hatte mehrfach mit technischen Problemen zu kämpfen und hatte sich zuletzt vorübergehend in einen Notfallmodus versetzt. Inzwischen arbeite Kepler jedoch wieder normal, betonte Nasa-Missionsmanager Charlie Sobeck.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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