630 Lichtjahre entfernt Teleskop fängt spektakulären "Weltraum-Tornado" ein
25.03.2025, 11:52 Uhr Artikel anhören
Dieses Bild des NASA-Weltraumteleskops "James Webb" zeigt den Ausfluss eines nahen, sich noch bildenden Sterns im Infrarotlicht, mit einer Spiralgalaxie in der Ferne.
(Foto: Weltraumteleskop James Webb/NASA)
Es sieht aus wie aus einem Science-Fiction-Film, ist aber eine neue Aufnahme des "James Webb"-Weltraumteleskops: ein sogenannter kosmischer Wirbelsturm, Hunderte Lichtjahre von der Erde entfernt. So ein schwadenartiges Objekt entsteht, wenn Sterne sich formen.
Dunkelrote und orange Nebelschwaden scheinen inmitten unzähliger Sterne emporzuragen und an ihrer Spitze eine Spiralgalaxie: Das "James Webb"-Teleskop hat eine beeindruckende Aufnahme des sogenannten Kosmischen Wirbelsturms getätigt.
Das Objekt liegt etwa 630 Lichtjahre von der Erde entfernt und heißt offiziell Herbig-Haro 49/50. Herbig-Haro-Objekte bestehen aus Auswürfen eines jungen Sterns, der sich in der Nähe bildet. Wenn die Strömungen auf dichteres Material treffen, entstehen Schockwellen, die die Materie erhitzen. Diese kühlt dann ab, indem sie Licht im sichtbaren Bereich und im Infrarot-Bereich ausstrahlt.
Die neuen Teleskop-Aufnahmen könnten Fachleuten helfen, die Eigenschaften der Stern-Auswürfe besser nachzuempfinden und zu verstehen, wie dies die Umgebung beeinflusst.
"James Webb" wurde gemeinsam von den Weltraumbehörden in Europa (ESA), den USA (NASA) und Kanada (CSA) gebaut und war am Ende 2021 ins All gestartet, nachdem es zuvor Kostenexplosionen und immer neue Verschiebungen gegeben hatte. Das leistungsstarke Infrarot-Weltraumteleskop ermöglicht tiefere und klarere Einblicke in das Universum als sein Vorgänger "Hubble". Mithilfe von "James Webb" kann die Entstehung von Sternen und Galaxien untersucht, Exoplaneten analysiert und unser Verständnis der kosmischen Evolution und der Bedingungen für das Leben im Universum erweitert werden.
Quelle: ntv.de, hny/dpa