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Spazieren oder Walken? Welche Art des Gehens das Sterberisiko senkt

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Treppensteigen wird dem schnellen Gehen zugeordnet.

Treppensteigen wird dem schnellen Gehen zugeordnet.

(Foto: IMAGO/USA TODAY Network)

Seit einiger Zeit wird immer wieder darüber diskutiert, wie viele Schritte man am Tag machen muss, um seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun. Nun schaut ein Forschungsteam auf einen anderen Aspekt des Gehens.

Personen, die täglich mindestens 15 Minuten schnell gehen, können damit ihr Sterberisiko senken. Das hat ein Forschungsteam der Vanderbilt University in Tennessee, USA festgestellt. Mit den Ergebnissen der Untersuchung können die Forschenden um Wei Zheng zeigen, wie das tägliche Gehen im zügigen Tempo zur Verbesserung der Gesundheit beiträgt.

Für die Studie nutzten die Forschenden die Daten der Southern Community Cohort Study (SCCS) von fast 80.000 Menschen, die überwiegend aus einkommensschwachen Schichten kommen, schwarz sind und aus 12 südöstlichen Bundesstaaten der USA stammen. Alle Teilnehmer im Alter zwischen 40 und 79 Jahren gaben zwischen 2002 und 2009 selbst an, wie viel Zeit sie täglich im Durchschnitt mit langsamem und mit schnellem Gehen verbringen.

Zum langsamen Gehen werden Spaziergänge mit dem Hund, Gehen bei der Arbeit oder einfaches Herumlaufen gezählt. Schnelles Gehen beinhaltet Treppensteigen, Walken oder Sport treiben. Außerdem sollten Angaben zum Tabak- und Alkoholkonsum, zu den körperlichen Aktivitäten in der Freizeit, zur sitzenden Tätigkeit und zur Ernährungsqualität gemacht werden. Angaben zu Todesursachen bekam das Forschungsteam vom National Death Index. Der Untersuchungszeitraum war bis zu 17 Jahre lang.

Bei der Auswertung der Daten zeigte sich, "dass schnelles Gehen von nur 15 Minuten pro Tag mit einer fast 20-prozentigen Senkung der Gesamtsterblichkeit einhergeht, während bei mehr als drei Stunden langsamen Gehens pro Tag nur eine geringere Senkung der Sterblichkeit festgestellt wurde", erklärt Wei laut Mitteilung der Uni. Der schützende Effekt des schnellen Gehens zeige sich bei allen Todesursachen, sei aber bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen am ausgeprägtesten.

Schnelles Gehen kann fast jeder

Schnelles Gehen führe zu einer Steigerung der Herzgesundheit, verringere kardiovaskuläre Risikofaktoren (also Risiken für das Herz-Kreislauf-System - Anm. d. Red.), wie Übergewicht und Fettleibigkeit und sei eine bequeme und gelenkschonende Aktivität, die für Personen jedes Alters und Fitnessniveaus geeignet und leicht zugänglich sei, schreiben die Forschenden.

Besonders für die untersuchten Bevölkerungsgruppen sind die Forschungsergebnisse wichtig, denn sie liefern direkte Belege dafür, wie eine bessere Gesundheitsgerechtigkeit erreicht werden könnte. Mit Kampagnen und Aufklärung könnte die Bedeutung des schnellen Gehens zur Verbesserung der Gesundheit hervorgehoben werden. Zudem seien Gemeinden aufgerufen, für sichere Gehwege zu sorgen. "Einzelpersonen sollten versuchen, intensivere körperliche Aktivitäten wie zügiges Gehen oder andere Formen von Ausdauertraining in ihren Alltag zu integrieren", rät Wei.

Die Forschenden betonen, dass die Vorteile des schnellen Gehens unabhängig vom allgemeinen Aktivitätsniveau in der Freizeit sind. Das bedeutet: Auch bei Personen, die sich in ihrer Freizeit bewegen oder Sport treiben, reduziert tägliches schnelles Gehen das Sterblichkeitsrisiko zusätzlich. Die Ergebnisse, die im "American Journal of Preventive Medicine" veröffentlicht wurden, decken sich mit den Befunden aus früheren Untersuchungen mit Bevölkerungsgruppen mit mittleren Einkommen.

Quelle: ntv.de, jaz

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