Trennung löst Familiendrama aus Vater tötet Kinder und sich selbst
22.02.2010, 18:19 UhrIn Kassel hat ein 42 Jahre alter Familienvater seine dreijährigen und fünfjährigen Söhne getötet, bevor er sich selbst das Leben nahm. Nach Polizeiangaben wurde der Mann in der Nacht nahe des Bahnhofs Kassel-Wilhelmshöhe von einem Güterzug erfasst und getötet. Kurz zuvor hatte die Großmutter die Kinder schwer verletzt in der Wohnung ihres Sohnes im Stadtteil Wahlershausen gefunden und die Rettungskräfte alarmiert. Ihr jüngerer Enkel erlitt so schwere Verletzungen, dass er wenig später im Krankenhaus starb. Trotz intensiver Behandlung konnten die Ärzte auch das Leben des älteren Bruders nicht retten.
Wie und womit der 42-Jährige seine zwei Söhne angriff, teilte die Polizei bisher nicht mit. Die Untersuchungen dazu liefen noch, daher könne über Details nichts gesagt werden, erklärte ein Sprecher. Nach ersten Ermittlungen steht die Tat möglicherweise im Zusammenhang mit der Trennung des 42-Jährigen von der Mutter der Kinder. Diese liegt laut Polizei erst wenige Wochen zurück.
Nur wenige Minuten für die Tat
Die Großmutter hatte den ganzen Sonntagabend bei ihrem Sohn und den Kindern verbracht und kurz nach 23.00 Uhr lediglich für wenige Minuten in ihre eigene nahegelegene Wohnung gegangen, um etwas zu holen. Als sie zurückkehrte, fand sie ihre beiden schwerverletzten Enkel. Von ihrem Sohn fehlte jede Spur. Die Polizei leitete nach eigenen Angaben sofort eine Fahndung nach dem Flüchtigen ein. Kurz darauf erreichte die Beamten die Nachricht von dessen Selbstmord.
"Es hat sich für mich überhaupt nicht abgezeichnet, dass da so eine Tragödie hätte stattfinden können", sagt eine Nachbarin über den Gartenzaun und kann ihre Tränen kaum zurückhalten. "Der hatte ein sehr gutes Verhältnis zu seinen Kindern. Der war wirklich ein sehr guter Vater", sagt sie und zeigt auf die Gartenschaukel der Kinder. Daneben sind die traurigen Reste eines Schneemanns zu sehen. Auch ein Iglu haben die Kinder im großen, schneebedeckten Garten gebaut. Alles sieht idyllisch aus, wären da nicht die Blutstropfen vor der Haustür, direkt neben einem Schlitten.
Quelle: ntv.de, dpa