Krankheitsherd in Kirgisien 15-Jähriger stirbt an Beulenpest
26.08.2013, 18:44 UhrIn Kirgisien erliegt ein junger Viehhirte der Beulenpest. Grund für die Infektion ist vermutlich der Biss durch einen Floh, der sich den Erreger an einem Nagetier geholt hat. Zwar ist die Angst vor einer Epidemie groß, Experten geben jedoch Entwarnung.

Auch die unschuldig wirkende Ratte kann den Beulenpest-Erreger auf neue Wirte übertragen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein 15-jähriger Junge in Kirgistan ist an der Beulenpest gestorben. Bei dem Opfer handele es sich um einen Viehhirten aus dem kleinen Bergdorf Ischke-Scherges im Osten des zentralasiatischen Landes, unweit der Grenze zu Kasachstan, teilte das Gesundheitsministerium in Bischkek mit.
Nach dem Tod des Jungen in einem Krankenhaus der Region Karakol wurde seine Leiche den Angaben zufolge eingeäschert und unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen bestattet. 105 Menschen, die mit dem Jugendlichen Kontakt hatten, wurden im Krankenhaus unter Quarantäne gestellt.
Dem Ursprung der Infektion auf der Spur
"Wir vermuten, dass der Patient durch einen Flohbiss infiziert wurde", sagte der Leiter der Hygiene-Abteilung im Gesundheitsministerium, Tolo Isakow, bei einer Pressekonferenz. Flöhe werden von dem Pestbakterium befallen, wenn sie infizierte Nagetiere wie etwa Ratten beißen. Wenn die Flöhe danach auf einen Menschen überspringen, können sie den Erreger auf ihren neuen Wirt übertragen.
In die Region, in der der 15-Jährige starb, seien zwei Expertenteams geschickt worden, um "Nagetiere zu fangen, zu vernichten und zu untersuchen", sagte Isakow. Der letzte Fall von Beulenpest sei in Kirgistan vor 30 Jahren registriert worden.
Gesundheitsministerin Dinara Saginbajewa bemühte sich, Ängsten vor einer Ausbreitung der Beulenpest entgegenzuwirken. "Es wird keine Beulenpest-Epidemie geben", sagte sie. Der Krankheitsverlauf des 15-Jährigen gebe keine Anhaltspunkte für eine drohende Epidemie.
Quelle: ntv.de, AFP