Panorama

Posse aus Europa Elefanten sind Ausländer

Wenn sich Tiere mehr als sechs Monate außerhalb der EU aufhalten, nehmen sie faktisch die "Nationalität" des Landes an, in dem sie sich befinden. Eine Rückreise in die EU wird damit schwierig. Einer Gruppe von Zirkuselefanten aus Frankreich ist dies zur Falle geworden.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Für vier in Afrika festsitzende Zirkus-Elefanten aus Europa ist die Rückkehr in die EU ungewiss. Da sie mehr als sechs Monate außerhalb der Europäischen Union (EU) gewesen seien, hätten sie "gewissermaßen die 'Nationalität' des Landes, in dem sie sich befinden," angenommen, erläuterte ein Sprecher der EU-Kommission in Brüssel. Und die Regeln für die Einreise von Tieren aus Drittländern seien nun einmal "sehr streng". Der Hüter der Tiere, Josef "Joy" Gartner, bezeichnete diese bereits als "Geiseln" der Europäischen Union und drohte mit Einschläfern, da ihm das Geld für den weiteren Unterhalt fehle.

Gartner war 2005 mit den Tieren aus Südfrankreich auf einer Tournee zunächst nach Rumänien gereist, von wo es weiter nach Tunesien und Marokko ging. Dabei hat er nach Angaben der EU-Kommission offenbar nicht alle relevanten Bestimmungen beachtet. Die strengen EU-Regeln dienen unter anderem dazu, dass die Tiere keine Krankheiten einschleppen.

Eine Möglichkeit für die Rückkehr könnte darin bestehen, die Tiere zunächst in ein Land wie Kroatien zu bringen, das mit der EU spezielle Verbindungen unterhält. Nach einer Quarantäne könnten sie dann zurückkehren. Tierhüter Gartner hat dies laut informierten Kreisen aber abgelehnt, weil es zu teuer sei. In Nordafrika sind die vier Dickhäuter übrigens ihren Ahnen nicht näher als in Europa: Es handelt sich um asiatische Elefanten.

Quelle: ntv.de, AFP

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