Verunglückte Alpinisten in der Schweiz Fünf Deutsche stürzten in den Tod
04.07.2012, 14:45 Uhr
Nur einer der Bergsteiger überlebte den Ausflug auf den Gipfel.
(Foto: picture alliance / dpa)
Zunächst war die Identität der fünf Bergsteiger, die auf dem Rückweg vom Gipfel des 4000 Meter hohen Lagginhorn abstürzten, unbekannt. Jetzt steht fest: Es waren zwei deutsche Familien, die in den Walliser Alpen den Tod fanden.
Die fünf in den Schweizer Alpen ums Leben gekommenen Bergsteiger stammen aus Berlin, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Das sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Die Bergsteiger waren am Dienstag bei einer Tour zum Gipfel des 4010 Meter hohen Lagginhorns im Wallis abgestürzt. Nähere Angaben zur Herkunft der Opfer wollte die Sprecherin nicht machen.
Nach Angaben der Schweizer Polizei gehören zu den Verunglückten die 14-jährige Tochter sowie der 20-jährige Sohn des einzigen Überlebenden der Sechser-Gruppe. Nach Berichten der "Berliner Morgenpost" und der "B.Z." stammen die Geschwister aus Berlin. Der Vater war unterhalb des Gipfels zurückgeblieben, weil er einen Schwächeanfall hatte. Zu den Toten gehören auch ein 44-Jähriger und dessen 17 Jahre alter Sohn sowie ein 21-jähriger Mann, sagte der Polizeisprecher des Schweizer Kantons Wallis, Renato Kalbermatten.
Der 21-Jährige sei ein Kollege der getöteten jungen Leute gewesen. Die Ursache des Unglücks bleibt rätselhaft: "Gemäß ersten Erkenntnissen waren die Bergsteiger zum Unfallzeitpunkt nicht angeseilt", sagte der Polizeisprecher. Zuvor hatte es Vermutungen gegeben, dass die Gruppe angeseilt war.
Die zuständige Staatsanwaltschaft des Amtes Oberwallis teilte mit, sie habe Ermittlungen aufgenommen. Dies sei bei tödlichen Bergunfällen das normale Vorgehen. Der Unfall ist der bislang schlimmste in den Schweizer Bergen in diesem Jahr. 2011 kamen in der Schweiz beim Bergsteigen oder Bergwandern 151 Menschen bei 135 Unfällen ums Leben. 29 von ihnen waren ausländische Staatsangehörige.
Der Lagginhorngipfel liegt im Saas-Tal, rund zehn Kilometer von der italienischen Grenze entfernt. Er gilt unter Alpinisten als einer der weniger schwierigen Berge über 4000 Meter Höhe. Durch Schnee kann der Aufstieg allerdings tückisch werden.
Quelle: ntv.de, dpa