Panorama

Zum 17. Mal Görlitz-Fan spendet halbe Million

Alle Jahre wieder gibt ein Unbekannter der Stadt Görlitz einen Haufen Geld. Zum 17. Mal schlägt der Spender nun zu. Und er hat damit schon einiges erreicht in der östlichsten Stadt Deutschlands.

Görlitz hat sich gemausert - auch mit dem Geld des Unbekannten.

Görlitz hat sich gemausert - auch mit dem Geld des Unbekannten.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Es ist wie im Märchen vom Sterntaler: Jedes Jahr "regnet" es in Görlitz Geld. 8,7 Millionen Euro hat die Stadt an der deutsch-polnischen Grenze seit 1995 geschenkt bekommen. Von wem, ist unbekannt. Auf den anonymen Spender ist Verlass: Jetzt hat er Görlitz zum 17. Mal beschenkt - mit wiederum 511.500 Euro. "Ich bin überwältigt und außerordentlich dankbar für diese besondere Gabe", sagte Oberbürgermeister Joachim Paulick. "Weihnachten fällt immer auf einen anderen Tag", sagte Peter Mitsching, der die Denkmalschutzbehörde leitet. Meist kommt das Geld im Februar, manchmal schon im Januar, einmal erst im März.

Nach dem Willen des Spenders muss das Geld im ursächlichen Sinne zur Denkmalpflege verwendet werden. "Ihm geht es um die Stadt und nicht darum, selbst zu glänzen", erläuterte der Behördenchef. Görlitz hat 4000 Denkmale, darunter gotische, Renaissance- und Barockbauten in der Altstadt oder im Gründerzeitviertel. 167 Objekte profitierten bereits von der "Altstadtmillion", wie die Spende aus D-Mark-Zeiten genannt wird. Bis 2001 hatte der großzügige Gönner Görlitz jeweils genau eine Million D-Mark zukommen lassen.

Mehrere Objekte profitieren

Die private Altstadtstiftung verwaltet und verteilt das Geld des Spenders. Sie ist an die Denkmalschutzbehörde angeschlossen, die das fünfköpfige Kuratorium berät. Das Gremium, in dem auch der Rechtsanwalt des unbekannten Gönners sitzt, entscheidet im Frühjahr über die Verteilung des Geldes. Die jährliche Spende soll nicht nur einem Objekt zu Gute kommen. Mehr als 30.000 Euro pro Antrag werden in der Regel nicht bewilligt, erzählte Mitsching. Einige Objekte seien auch schon mehrfach bedacht worden.

Der Spender bekommt jährlich einen Rechenschaftsbericht mit detaillierter Kontoführung sowie eine Dokumentation mit Fotos von der Behörde. "Er ist voll im Bilde und weiß genau, was wir gemacht haben", sagte der Denkmalpfleger. Erstaunlich sei, dass er seine Identität nicht preisgebe. Vielleicht schaue er sich ab und zu inkognito in der Stadt um. Viele der mit seiner Hilfe erhaltenen und verschönerten Bauten jedenfalls sind leicht zu erkennen: an einer kleinen Bronzetafel mit der Aufschrift "Altstadtstiftung".

Quelle: ntv.de, dpa

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