Er kommt ins Museum Knut war hirnkrank
22.03.2011, 15:37 UhrKrankhafte Veränderungen im Gehirn haben offenbar den Tod von Knut, Deutschlands berühmtem Eisbären, verursacht. Zu Spekulationen, wonach Knut womöglich durch einen Schlaganfall starb, wollte sich eine Sprecherin des Berliner Zoos nicht äußern. Mit den endgültigen Untersuchungsergebnissen wurde frühestens an diesem Freitag gerechnet.
Bei der Sektion seien "deutliche Veränderungen des Gehirns" festgestellt worden. Diese könnten als Grund für den plötzlichen Tod des Tieres angesehen werden, teilte der Berliner Zoo mit. Andere Organveränderungen seien von den Pathologen nicht festgestellt worden.
Zur Todesursache laufen im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin noch weitere Untersuchungen unter anderem zu möglichen bakteriellen Infektionen. Nach Angaben des Zoos werden die Analysen noch mehrere Tage dauern. Es sei daher "noch viel zu früh", um von den ersten Befunden auf eine bestimmte Erkrankung zu schließen, sagte eine Zoo-Sprecherin. Nach Angaben des Leibnitz-Instituts sei nicht vor Freitag mit dem endgültigen Ergebnis zu rechnen.
Knut war am Samstag mit nur vier Jahren gestorben. Zuvor hatte es keinerlei Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung gegeben. Knut befand sich alleine im Eisbärengehege, als er sich vor den Augen zahlreicher Besucher erst hektisch im Kreis drehte, dann plötzlich zusammenbrach und rücklings ins Wasserbecken stürzte. Dies hatte zu heftigen Spekulationen über die mögliche Todesursache geführt. Von einem möglichen Schlaganfall war ebenso die Rede wie von einem epileptischen Anfall oder Dauerstress.
Kadaver wird präpariert
Bei Knuts Betreuern und den Fans löste der Tod des beliebten Eisbären große Bestürzung aus. Viele Menschen brachten ihre Trauer im Gedenkbuch des Zoos zum Ausdruck. Eine Zoo-Sprecherin bestätigte, dass Knut präpariert wird und ins Berliner Naturkundemuseum kommen soll.
Die Tierschutzorganisation Peta forderte hingegen, statt den Körper von Knut auszustellen, sollte der Berliner Zoo eine Gedenkplatte für Knut vor dem Brandenburger Tor anbringen. Die Gedenkplatte könnte an diesem Symbol der Freiheit "zum Mahnmal für alle Eisbären in Gefangenschaft werden", erklärte die Organisation, die damit ihre grundsätzliche Kritik an der Zoo-Haltung von Eisbären bekräftigte. Knut sei in seinem kurzen, leidvollen Leben gnadenlos vermarktet worden und habe unter der Gefangenschaft im Berliner Zoo sehr gelitten, kritisierte Peta.
Knut war 2006 zu einer weltweiten Berühmtheit geworden. Der Bär war von seiner Mutter verstoßen worden und unter großer Anteilnahme von Bevölkerung und Medien von seinem Tierpfleger Thomas Dörflein aufgezogen worden. Dörflein starb 2008 mit 44 Jahren an einem Herzinfarkt.
Quelle: ntv.de, AFP