Panorama

Glück im Unglück Mann überlebt Bärenangriff

Menschenscheu, aber gefährlich: Ein Bärenangriff kann tödlich enden.

Menschenscheu, aber gefährlich: Ein Bärenangriff kann tödlich enden.

(Foto: imago stock&people)

Es gibt keinen vergleichbaren Fall in Österreich: Nahe seiner Alm entdeckt ein Bauer einen Braunbären und erschreckt ihn offenbar derartig, dass dieser ihn angreift. Dabei hat der Mann allerdings noch viel Glück - und reagiert gut.

Mit einer Platzwunde und dem Schrecken ist ein Österreicher bei einem Bärenangriff davongekommen. Er war von dem Tier im Wald angegriffen worden. Erst als er sich tot stellte, ließ der Bär von ihm ab.

Der Bauer hatte das Tier nahe seiner Alm nahe Thomatal entdeckt. Er zog sich sofort zurück, stürzte dabei aber. Das erschreckte den Bären und machte ihn aggressiv. Mit der Pranke verletzte das Tier daraufhin den Mann. Als dieser sich leblos stellte, ließ der Bär von ihm ab.

"Der Mann hat vollkommen richtig gehandelt", sagt der Wiener Bärenexperte Georg Rauer. Bären sind extrem schnell und können Menschen problemlos einholen, außerdem können sie auf Bäume klettern. Allerdings fressen sie keine Menschen und haben daher kein Interesse an Toten. Daher ist es das Beste, reglos liegen zu bleiben, wenn ein Bär aggressiv wird.

Bären sind in der Regel scheu

Der Vorfall ereignete sich bereits am Dienstag, wurde aber erst zwei Tage später den Behörden gemeldet. Bislang waren keine wilden Bären im Bundesstaat Salzburg bekannt. Allerdings leben laut der Tierschutzorganisation WWF im benachbarten Kärnten noch fünf bis acht dieser Tiere, weitere Bären gibt es auch in den Wäldern von Südtirol. Nun wollen die Behörden die Bevölkerung über das richtige Verhalten beim Kontakt mit den Raubtieren informieren.

Der Braunbär war in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Alpenraum so gut wie ausgerottet. Erst seit den 70er Jahren wandern die Tiere wieder aus östlichen Ländern ein. Angriffe von Bären auf Menschen sind sehr ungewöhnlich, selten kommt es zu Übergriffen auf Vieh oder Bienenstöcke. Normalerweise scheuen die großen Tiere die Gegenwart von Menschen, bei lauten Geräuschen ziehen sie sich in die Wälder zurück. In den bärenreichen Gebieten in Kanada wird daher empfohlen, bei Waldspaziergängen eine Glocke am Rucksack zu tragen.

Dass ein Bär einen Menschen angreift, ist in den Alpen bisher ein Einzelfall. Selbst "Problembär" Bruno hatte die direkte Konfrontation gescheut. Einige Experten sagen jedoch, dass die Bären in Mitteleuropa sich teilweise an die Gegenwart von Menschen gewöhnen. Die Tiere sind extrem stark und können Menschen töten, greifen aber nur an, wenn sie sich provoziert und bedroht fühlen. Das kommt jedoch so gut wie nicht vor. Georg Rauer sagt, ihm sei "in Österreich kein vergleichbarer Fall bekannt".

Quelle: ntv.de, dsc/dpa

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