Panorama

Immer mehr Tote Pest breitet sich auf Madagaskar aus

Eine elektronenmikroskopische Aufnahme zeigt das Pestbakterium Yersinia pestis.

Eine elektronenmikroskopische Aufnahme zeigt das Pestbakterium Yersinia pestis.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der "Schwarze Tod" ist seit dem Mittelalter aus dem europäischen Bewusstsein verschwunden. Dabei gibt es die Pest noch in einigen Bereichen der Erde. So ist sie in Madagaskar unhaltbar auf dem Vormarsch. Die WHO meldet alarmierende Zahlen

Auf Madagaskar grassiert nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO die Pest. Von August bis Mitte November seien auf der Insel vor der Ostküste Afrikas bereits 40 Menschen gestorben, heißt es in einer Mitteilung. Gegenwärtig seien insgesamt 119 Menschen erkrankt.

Der Ausbruch der Pest wurde demnach bereits Ende August bei einem Patienten festgestellt, der kurz darauf starb. Seitdem breitet sich die Krankheit auf der gesamten Insel aus. Es soll bereits Fälle in sechzehn verschiedenen Distrikten geben, unter anderem auch in der Hauptstadt Antananarivo. Laut WHO ist die Gefahr der Ausbreitung dort aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte und des schlechten Gesundheitssystem besonders hoch. Hinzu kommt, dass viele Tiere auf Madagaskar inzwischen Resistenzen gegen ein Insektizid gebildet haben, welches gegen Flöhe eingesetzt wird.

Die Pest wird durch Flöhe auf Nagetieren übertragen. Menschen, die von infizierten Flöhen gebissen werden, entwickeln meist eine Form der sogenannten Beulenpest. Erreichen die Bakterien erst einmal die Lunge eines Patienten und infizieren diese, kann die Krankheit per Tröpfcheninfektion verbreitet werden. Zwar variiert die Sterblichkeitsrate der Patienten danach, wie schnell die Krankheit behandelt wird, grundsätzlich ist sie jedoch sehr hoch.

Die madagassische Regierung bemüht sich nun gemeinsam mit der WHO und dem Roten Kreuz, eine Ausbreitung der Infektionskrankheit zu verhindern. Die Kosten für die notwendigen Maßnahmen werden durch eine Finanzierungshilfe der Afrikanischen Entwicklungsbank in Höhe von 200.000 US-Dollar gedeckt.

Quelle: ntv.de, lou/dpa

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