"Wie ein Schneesturm" Puyehue spuckt Asche
05.06.2011, 18:10 UhrDer Vulkan Puyehue in Chile bricht aus. Aus dem Krater des Vulkans in den Anden steigt Asche, Rauch und Gas zehn Kilometer hoch in die Luft. Selbst in Argentinien geht noch Asche nieder. Tausende Menschen müssen ihre Häuser verlassen.

Die Wolke zog bis nach Argentinien.
(Foto: AP)
Erstmals seit einem halben Jahrhundert ist im Süden Chiles wieder der Vulkan Puyehue ausgebrochen. Aus dem Krater des 2240 Meter hohen Vulkans in den Anden wurden Asche und Rauch in die Luft geschleudert, die Gaswolke stieg nach Behördenangaben zehn Kilometer hoch. Die Behörden lösten die höchstmögliche Alarmstufe Rot aus und brachten vorsichtshalber 3500 Menschen aus umliegenden Ortschaften in Sicherheit.
Der Vulkan Puyehue liegt etwa 870 Kilometer südlich von Santiago de Chile unweit der Grenze zu Argentinien. Auch die Panamericana führt vorbei. "Es sind ein feuriger Schlund und eine Rauchsäule zu sehen, und es riecht stark nach Schwefel", sagte der Verwaltungschef der Region Los Ríos, Juan Andrés Varas. Chiles Innenminister Rodrigo Hinzpeter sagte, die Sicherheitsvorkehrungen seien vermutlich nur "von kurzer Dauer". "Wir erwarten, dass sich die Dinge ziemlich gut entwickeln".
"Die Stadt ist mit grauer Asche bedeckt"
Der Wind trieb die Asche vor allem Richtung Osten ins Nachbarland Argentinien. Selbst in der hundert Kilometer östlich des Vulkans gelegenen argentinischen Touristenstadt Bariloche ging Asche nieder. "Es war wie ein Schneesturm", berichtete ein Behördenvertreter im Fernsehen. "Die Stadt ist mit grauer Asche bedeckt." Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben und Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Flugplatz des beliebten Wintersportorts und ein Grenzübergang nach Chile wurden geschlossen.
Das letzte Mal war der Puyehue 1960 ausgebrochen - nach einem Erdbeben der Stärke 9,5, bei dem in Chile 5700 Menschen ums Leben gekommen waren. Auch diesmal warnten Geologen vor heftigen seismologischen Bewegungen.
Quelle: ntv.de, AFP