Panorama

55-Jährige verurteilt "Rambo-Oma" gab Kofferraummord in Auftrag

Mit vier Schüssen wird im Mai 2013 ein 61-jähriger Mann im Saarland getötet. Die Leiche liegt zwei Wochen unentdeckt im Kofferraum seines Autos. Das Landgericht verurteilt nun eine Frau, die ein Zeuge eine "Rambo-Oma" nannte.

Das Opfer wurde mit vier Schüssen getötet.

Das Opfer wurde mit vier Schüssen getötet.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Im sogenannten Kofferraummord-Prozess ist die 55-Jährige Angeklagte wegen Anstiftung und mehrfach versuchter Anstiftung zum Mord zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Den Mord an einem 61-jährigen Mann beging ein ebenfalls angeklagter 44-Jähriger, wie dieser dem Gericht gestand.  Er muss nur zwölf Jahre in Haft, weil er als Kronzeuge auftrat.

Die Versicherungskauffrau habe zweifellos den Auftrag zum Mord erteilt, hieß es in der Urteilsbegründung vor dem Saarbrücker Schwurgericht. Habgier war nach Überzeugung der Richter das Motiv. Mit seinem Geständnis habe der 44-Jährige erhebliche Aufklärungshilfe geleistet, auch wenn er nicht alles gesagt habe.

Im vergangenen Mai war das Opfer in einer Wohnung in Saarlouis mit vier Schüssen getötet worden. Die Leiche wurde erst zwei Wochen später im Kofferraum seines Fahrzeugs entdeckt. Der Mann hatte offenbar massiv auf die Rückzahlung von Schulden in Höhe von 46.000 Euro gedrängt, die die 55-Jährige bei ihm hatte.

Zweiten Mord in Auftrag gegeben

Nach Überzeugung des Gerichts hat die 55-Jährige darüber hinaus auch noch versucht, einen Mord an ihrem Schwiegersohn in Auftrag zu geben. Die Angeklagte beteuerte vor Gericht, sie haben keinen Mordauftrag erteilt. Der 44-Jährige entschuldigte sich dagegen bei dem Sohn des Opfers, der als Nebenkläger aufgetreten war.

Im Dezember hatte bereits ein anderer Zeuge ausgesagt, dass die Frau zuvor versucht hatte, ihn zu beauftragen. Die Frau, die er laut Saarländischem Rundfunk als "Rambo-Oma" bezeichnete, habe ihm ein Foto mit zwei Männern gezeigt, um die er "sich kümmern" solle. Der Zeuge hatte dies zunächst nicht ernstgenommen, war aber zur Polizei gegangen, als die Leiche gefunden worden war.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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