400 PS und Panzermotor gegen Schnee Russischer Oldtimer fräst alles weg
10.01.2017, 11:52 Uhr
Sieht aus wie Sibirien, ist aber ein Feldweg im erzgebirgischen Mittelsaida.
(Foto: dpa)
Kalt sind die russischen Winter und schneereich, das war auch zu Sowjetzeiten so. Deshalb tüftelte man dort an Technik, die auch heute noch beeindruckt. Besonders fern der alten Heimat.
Sollte Sachsen einen Jahrhundertwinter erleben, ist zumindest der erzgebirgische Ort Brand-Erbisdorf gewappnet. Dort ist nämlich eine russische Oldtimer-Schneefräse im Einsatz - ein grüner Ural. "Ein Ural mit Schneefräse ist einmalig, Kraft und Beständigkeit sind mit keinem anderen Fahrzeug vergleichbar", sagte Besitzer und Oldtimer-Fan Enrico Klemm.
Das imposante Fahrzeug - gut 12 Meter lang und 30 Tonnen schwer - ist ausgerüstet mit zwei starken Motoren. Die Schneefräse selbst wird angetrieben durch einen T-55-Panzermotor, 400 PS stark. Auf das Schmuckstück gestoßen ist Klemm, der in Brand-Erbisdorf (Mittelsachsen) ein Hotel betreibt, nahe der tschechischen Grenze in einer Lagerhalle. Er stand kurz davor, in der Schrottpresse zu landen.
Mit anderen Oldtimer-Fans hat Klemm den Ural mehrere Monate lang liebevoll restauriert und vor dem Verfall gerettet. "Keine leichte Aufgabe, manche Ersatzteile mussten wir aus Russland bestellen." Am Ende verpassten sie dem "Monster" auch noch einen Anstrich im "Original-Russen-Grün"
Um Schnee und Glatteis auf seinem Grundstück braucht sich Klemm nun keine Sorgen mehr zu machen. Selbst bei extremen Schneeverhältnissen funktioniere der 1982 gebaute Laster samt Fräse "noch ganz locker".
Quelle: ntv.de, sba/dpa