Tödliche Suche im Brunnen Sieben Menschen sterben wegen 50 Cent
02.06.2014, 17:22 Uhr
Am Grund des Brunnens gibt es kaum Sauerstoff zum Atmen. (Symbolbild)
(Foto: picture alliance / dpa)
Auf der Suche nach verloren gegangenem Geld lassen sieben Kambodschaner ihr Leben. Beim Wasserschöpfen fallen Geldscheine in den Brunnen, die kein Mensch lebend herausholen kann. Dabei handelt es sich um umgerechnet nur etwa 50 Cent.
In einer Verkettung unglücklicher Umstände sind in Kambodscha sieben Menschen gestorben, nachdem umgerechnet 50 Cent in einen Brunnen gefallen waren. Demnach fielen einem 50 Jahre alten Familienvater während des Wasserschöpfens Geldscheine im Wert von 3000 Riel sowie ein Feuerzeug in einen fünf Meter tiefen Brunnen. Die Tragödie ereignete sich in der Region Siem Reap im Nordwesten Kambodschas.
Der Arbeiter sei auf einer Leiter hinabgeklettert und habe versucht, die Scheine zurückzubekommen, teilte die Polizei mit. Doch er konnte nur das Feuerzeug aus dem Wasser fischen. Nach Einbruch der Dunkelheit beschlossen drei seiner Kinder und ein Cousin, die Suche aufzunehmen.
"Sein elfjähriger Sohn kletterte in den Brunnen, um das Geld zu suchen", sagte ein Beamter der örtlichen Polizei. Dabei sei er aufgrund von Sauerstoffmangel am Grund des Brunnens gestorben. Seine 13 und 15 Jahre alten Schwestern und ein zwölfjähriger Verwandter seien beim Versuch gestorben, den Jungen zu retten. Drei Erwachsene, die den Kindern helfen wollten, seien ebenfalls ums Leben gekommen.
"Das ist eine Tragödie - sieben Tote für 3000 Riel", sagte eine ältere Schwester der verunglückten Geschwister. Diese Summe ist für viele Kambodschaner jedoch viel Geld: Nach Angaben der Weltbank lebt ein Fünftel der Bevölkerung des südostasiatischen Landes unterhalb der Armutsgrenze, also von weniger als 92 Cent pro Tag.
Quelle: ntv.de, lsc/AFP