Stadt Wien schafft neuen Posten "Stangl-Sheriff" jagt Schwänzer
23.03.2012, 11:41 Uhr
Die Stadt Wien ist ein Meister im Entwickeln ausgefallener Ämter. Nach einem Radfahr- gibt es nun auch einen Schulschwänz-Beauftragten. Als nächstes ist ein Zuständiger für Fußgänger geplant.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Schulschwänzen ist uncool. Das findet die Stadtverwaltung in Wien und geht neue Wege. Die Schüler, die dem Unterricht fernbleiben, bekommen es künftig mit einem so genannten "Stangl-Sheriff" zu tun. Die Stadt beweist damit einmal mehr ihren Erfindergeist für kuriose Ämter.
Für jede Einwohnergruppe einen zuständigen Bürokraten - nach diesem Prinzip scheint die rot-grüne Stadtregierung von Wien vorzugehen. Österreichs Hauptstadt erhielt jetzt einen eigenen Schulschwänz-Beauftragten. Dabei handele es sich um einen "österreichweit einzigartigen" Posten, so die Stadtregierung. Der Beauftragte solle einen Leitfaden entwickeln und die Schulen unterstützen.
Der künftige "Stangl-Sheriff" (in Anlehnung an den Wiener Begriff fürs Schuleschwänzen), der 45-jährige Vorarlberger Hor st Tschaikner, wolle das Schwänzen "uncool machen", berichteten österreichische Medien.
Er solle bestehende Hilfsangebote koordinieren und Schulleiter, Lehrer und Eltern im Umgang mit Schwänzern beraten. Außerdem wolle eine Hotline betreuen und Rechtsberatung anbieten.
"Kreativität kennt keine Grenzen"
Nach eigenen Angaben war der künftige Wächter über das "unerlaubte Fernbleiben vom Unterricht" selbst nie ein Schulschwänzer. Trotzdem sei es ihm "eine echte Herzensangelegenheit". Mit Schülern kennt sich Tschaikner bereits gut aus. Er war im In- und Ausland als Haupt- und Berufsschullehrer tätig.
In der Vergangenheit hatte die Stadtregierung bereits einen Universitäts-Beauftragten und einen Radfahrer-Beauftragten benannt. Geplant ist außerdem ein Fußgänger-Beauftragter. Die oppositionelle Volkspartei ÖVP spottete: "Die Kreativität unserer Stadtregierung in Richtung Selbstaufgabe kennt anscheinend keine Grenzen."
Quelle: ntv.de, cro/dpa