Politik

Vorgehen gegen Shebab-Miliz Äthiopien greift in Somalia ein

Das Bild der AU-Truppen zeigt einen Soldaten aus Burundi an der Frontlinie im Norden der Hauptstadt Mogadischu.

Das Bild der AU-Truppen zeigt einen Soldaten aus Burundi an der Frontlinie im Norden der Hauptstadt Mogadischu.

(Foto: AP)

Nach Kenia könnte nun auch Äthiopien in den somalischen Bürgerkrieg eingreifen. Augenzeugen berichten, äthiopische Truppen seien in Somalia einmarschiert. Die Regierung in Addis Abeba dementiert die Angaben. Allerdings wäre es nicht das erste Mal, dass Äthiopien gegen die islamistische Shebab-Miliz vorgeht.

Äthiopische Streitkräfte sind nach Angaben von Augenzeugen in Somalia einmarschiert. Mehrere hundert Soldaten hätten mit Lastwagen und teilweise in gepanzerten Fahrzeugen die Grenzen zum Süden und Zentrum des Nachbarlandes passiert, berichtete ein Augenzeuge am Telefon. Äthiopien dementierte die Angaben.

Stammesälteste an verschiedenen Orten berichteten von Truppenbewegungen in Gebieten bis zu 50 Kilometer hinter der äthiopischen Grenze in der Region Galgudud. Dort sollen sich Anhänger der radikalislamischen Shebab-Miliz und regierungstreue Kämpfer aufhalten. Berichte über Kämpfe gab es zunächst nicht. Die Region ist weitgehend unter der Kontrolle einer die Shebab bekämpfenden Miliz.

Ein Sprecher des äthiopischen Außenministeriums dementierte die Angaben und erklärte, ein solcher Einsatz der äthiopischen Streitkräfte sei "Spekulation". "Es sind absolut keine Soldaten in Somalia", sagte Dina Mufti. In den vergangenen Jahren waren äthiopische Truppen mehrfach in Somalia einmarschiert, um die somalische Übergangsregierung im Kampf gegen Aufständische der Shebab-Miliz zu unterstützen. Diesmal soll es sich um die größte Intervention seit dem äthiopischen Einmarsch mit Billigung der USA 2006 handeln.

Die Shebab-Miliz reagierte mit Drohungen. "Wir werden den Eindringlingen das Genick brechen", sagte Scheich Yusuf Ali Ugas, der Anführer der Aufständischen in der Region Hiran, einem Radiosender der Miliz. Die Kämpfer seien zu allem bereit, sollte "der äthiopische Feind" sie angreifen.

Beteiligung an AU-Truppen offen

Zuletzt , nachdem mutmaßliche Mitglieder der Shebab-Miliz mehrere Ausländer in Kenia entführt und nach Somalia verschleppt hatten. Die Shebab-Miliz wies eine Verantwortung für die Entführungen zurück. Die Miliz kämpft seit 2007 gegen die schwache Übergangsregierung Somalias und kontrolliert weite Teile des Südens.

Ob sich Äthiopien an der Mission der Afrikanischen Union (AU) in Somalia beteiligt, sei noch nicht entschieden, sagte Außenamtssprecher Mufti. Im Rahmen der AMISOM-Mission unterstützen 9000 Soldaten aus Uganda und Burundi seit Jahren die somalischen Regierungstruppen. In der Debatte über eine Verstärkung der AMISOM hat Kenia Truppen angeboten.

Aufgrund der jahrelangen Kämpfe und Dürreperioden sind derzeit nach UN-Angaben knapp 250.000 Menschen in Somalia akut .

Quelle: ntv.de, AFP

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