Politik

Bewaffnete Drohnen für Bundeswehr? Einsatz soll "effektiver" werden

Eine Aufklärungsdrohne Heron I der Bundeswehr in einem Hangar auf dem Flughafen des Feldlagers Masar-i-Scharif.

Eine Aufklärungsdrohne Heron I der Bundeswehr in einem Hangar auf dem Flughafen des Feldlagers Masar-i-Scharif.

(Foto: dapd)

Der Einsatz von Kampfdrohnen ist umstritten. Aber auch die Bundeswehr will künftig die ferngesteuerten Flugzeuge verwenden. Luftwaffeninspekteur Müllner geht davon aus, dass der Luftwaffe bei künftigen Auslandseinsätzen der Bundeswehr grundsätzlich größere Bedeutung zukommen wird.

Der neue Luftwaffeninspekteur Karl Müllner hat die Beschaffung bewaffneter Drohnen für die Bundeswehr gefordert. Den Bedenken gegen einen Einsatz der unbemannten Flugzeuge könne man mit strikten Einsatzregeln entgegentreten, sagte der Generalleutnant in Berlin. "Es gibt keinen Fall, wo wir uns nicht an die Regeln gehalten haben, die uns vorgegeben wurden." In Afghanistan verfügt die Bundeswehr über drei bis Oktober 2014 gemietete israelische Aufklärungsdrohnen vom Typ "Heron 1". Zurzeit wird nach einer Anschlusslösung gesucht.

Eine mit AGM-114 Hellfire-Raketen bewaffnete US-amerikanische MQ-9-Reaper-Drohne.

Eine mit AGM-114 Hellfire-Raketen bewaffnete US-amerikanische MQ-9-Reaper-Drohne.

(Foto: dapd)

Müllner befürwortete den Kauf der von den US-Streitkräften seit 1995 eingesetzte "Predator"-Drohne. Die Einsätze der ferngesteuerten Kampfjets der USA gegen Aufständische in Pakistan sind völkerrechtlich umstritten. Medienberichten zufolge sollen dabei in den vergangenen Jahren hunderte unbeteiligte Zivilisten ums Leben gekommen sein.

Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière sieht trotzdem kein Problem im Einsatz von bewaffneten Drohnen. Die ferngesteuerten Flieger seien zielgenauer als herkömmliche Waffensysteme und richteten deshalb weniger Schäden an, sagte der CDU-Politiker vor wenigen Wochen in einem Interview. "Ethisch ist eine Waffe stets als neutral zu betrachten".

Luftwaffe solle "effektiver werden"

Müllner geht davon aus, dass der Luftwaffe bei künftigen Auslandseinsätzen der Bundeswehr grundsätzlich größere Bedeutung zukommen wird. Einsätze mit Bodentruppen wie in Afghanistan oder auf dem Balkan hätten sich als "nicht sehr effizient" erwiesen, sagte er. "Der Aufwand, den wir betreiben müssen, und das Ergebnis, das wir sehen, stehen in keinem Verhältnis", sagte er.

Einsatzszenarien wie in Libyen seien deshalb in Zukunft wahrscheinlicher. "Vom Muster her wird man, wenn man die Möglichkeit hat, eher dazu tendieren", sagte Müllner. Die Nato hatte mit Luftschlägen gegen das Regime von Muammar al-Gaddafi maßgeblich zu einem Umsturz in dem nordafrikanischen Land beigetragen. Deutschland beteiligte sich allerdings nicht an dem Einsatz.

Quelle: ntv.de, dpa

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