Tür-Klau in Dachau Führen die ersten Spuren zum Täter?
19.11.2014, 14:03 Uhr
Seit über zwei Wochen fehlt von der Eingangstür zur Gedenkstätte Dachau jede Spur.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die historische Eingangstür aus dem ehemaligen Konzentrationslager Dachau ist seit über zwei Wochen spurlos verschwunden. Für Beweise, die zum Fund der Tür beitragen, sind 3000 Euro Belohnung ausgesetzt. Zigarettenstummel und Zeugen liefern jetzt erste Hinweise.
Die Polizei hat zweieinhalb Wochen nach dem Diebstahl der historischen Eingangstür zum früheren Konzentrationslager Dachau noch immer keine heiße Spur. Es fehle nach wie vor ein konkreter Tatverdacht, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt. Er bestätigte zwar einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung", wonach am Tatort Zigarettenkippen und Hautschuppen gefunden worden seien. Der DNA-Test der Funde laufe aber noch. Bislang gebe es kein Ergebnis und sei unklar, ob ein Zusammenhang mit der Tat bestehe.
Der Polizeisprecher bestätigte außerdem die von der Zeitung berichteten Hinweise von zwei Zeugen aus der Tatnacht. Demnach gab ein Zeuge an, von einem Autofahrer mit einem skandinavischen Akzent nach dem Weg zur KZ-Gedenkstätte gefragt worden zu sein. Das Auto des Mannes habe womöglich ein norwegisches Kennzeichen gehabt, sagte der Polizeisprecher.
Ein anderer Zeuge habe ebenfalls aus der Tatnacht berichtet, von einem Autofahrer mit möglicherweise polnischem Akzent nach dem Weg zur Gedenkstätte gefragt worden zu sein. Beide Zeugenaussagen seien als glaubwürdig eingestuft worden. Weitere Hinweise auf die beiden Autofahrer gebe es aber nicht.
Für Hinweise, die zum Fund der Tür mit der zynischen Aufschrift "Arbeit macht frei" führen, sind 3000 Euro Belohnung ausgesetzt. Bei dem von der Größe her mit einer normalen Zimmertür vergleichbaren Portal handelt es sich um eine Originaltür des ersten von den Nationalsozialisten errichteten Konzentrationslagers. Der Schriftzug hingegen ist eine Rekonstruktion.
Quelle: ntv.de, hla/AFP