USA planen Milliarden-Ausgaben Zahl der Atomwaffen weltweit geht zurück
03.07.2017, 06:42 Uhr
Neun Staaten teilen sich immer noch rund 15.000 Atomsprengköpfe. Genug, um alles Leben auf dem Planeten auszulöschen - gleich mehrfach.
(Foto: REUTERS)
Die Zahl der weltweiten Atomsprengköpfe reicht immer noch aus, um die Menschheit gleich mehrfach in die Vorsteinzeit zurückzubomben. Doch auf dem hohem Niveau gibt es dennoch einen moderaten Rückgang.
Die Zahl der weltweiten Atomwaffen ist im vergangenen Jahr weiter zurückgegangen. Wie aus einem Bericht des internationalen Friedensforschungsinstituts Sipri in Stockholm hervorgeht, wurden die Bestände um 460 Nuklearwaffen reduziert. Die dort genannten neun Atomwaffenstaaten USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea besitzen demnach insgesamt rund 14.935 Atomsprengköpfe; im vergangenen Jahr waren es noch etwa 15.395. Allein Russland und die USA verfügen der Studie zufolge über 93 Prozent der Atomwaffen.
Keiner der Atomwaffenstaaten beabsichtige, sein Atom-Arsenal in absehbarer Zeit aufzugeben, heißt es in dem Bericht weiter. Vielmehr investierten die Staaten entweder in die Entwicklung oder die Stationierung neuer Waffensysteme oder hätten die entsprechenden Absichten bekundet. So planten etwa die USA Ausgaben von mehr als 400 Milliarden Dollar (350 Milliarden Euro) über die kommenden neun Jahre für die Modernisierung ihrer Atomstreitkräfte ein. Schätzungen zufolge steigen die US-Investitionen in die Modernisierungsmaßnahmen bis Mitte 2040 auf bis zu eine Billion Dollar.
Nordkorea habe zudem offenbar technische Fortschritte beim Ausbau seines Atomwaffenprogramms erzielt, schreiben die Autoren der Studie. Das kommunistische Land könnte demnach bis zu 20 Atomsprengköpfe produziert haben. Es gebe jedoch keine belastbaren Daten, die belegten, dass Pjöngjang Atomsprengköpfe entwickelt habe, mit denen ballistische Raketen bestückt werden könnten.
Indien und Pakistan weiteten ihre Produktionskapazitäten für die Herstellung von spaltbarem Material aus. Dies könne zu einer deutlichen Ausweitung der Produktion von Atomwaffen im kommenden Jahrzehnt führen.
Quelle: ntv.de, bdk/AFP